Nach nur drei Monaten: Gallardo ersetzt Iachini
Montolivo in den Trainerstab
Vereinslegende Riccardo Montolivo kehrt zurück nach Florenz
Lange sollte die Beziehung nicht anhalten: nach nur drei Monaten ist das Kapitel Giuseppe Iachini bei der Fiorentina Geschichte. Der 55-Jährige hinterlässt den Traditionsverein auf Rang 13. Für die Nachfolge gelang der Viola indes ein Coup: Marcelo Gallardo kommt von River Plate!
"Natürlich sind wir nicht glücklich darüber, diesen Weg gehen zu müssen. Allerdings erscheint es uns für die Zukunft des Vereins als die beste Alternative", erklärte Daniele Pradè den bereits zweiten Trainerwechsel der bislang turbulenten Viola-Saison. Trotz eines talentierten Kaders stehen die Violetten nur auf dem 13. Tabellenplatz, befinden sich aber aufgrund der ebenfalls schwächelnden Konkurrenz nur sechs Zähler hinter dem internationalen Geschäft. "Wir verfügen über einen starken und noch relativ jungen Kader mit einigen Anführern. Selbstverständlich ist das Mittelfeld der Tabelle nicht unser Anspruch", so Pradè weiter. Damit der Sprung in Richtung internationaler Gefilde doch noch möglich ist gelang den 'Gigliati' indes ein bemerkenswerter Coup: Marcelo Gallardo heuert in der Toskana an! Der 43-Jährige kommt vom argentinischen Traditionsverein River Plate und kann bereits große Erfolge vorweisen: in seinen fünf Jahren bei River gewann er alleine zwei Mal die Copa Libertadores, unter anderem in ihrer letzten Ausgabe. In der gerade erst abgelaufenen Liga-Saison in Argentinien blieb für den Traditionsverein dagegen nur der zweite Platz hinter Erzrivale Boca - man verlor die Tabellenführung am letzten Spieltag. Als Spieler war er von 1999 bis 2003 für die AS Monaco aktiv. "Wir sind unglaublich glücklich darüber, Marcelo als Trainer präsentieren zu können. Er avancierte in den letzten Jahren eindeutig zu den besten südamerikanischen Trainern und passt mit seiner Spielweise und Philosophie hervorragend zu unserem Verein", so Pradè, der fortfuhr: "wir möchten nicht nur erfolgreich spielen sondern auch unsere Fans mit attraktivem und aggressivem Fußball begeistern. Genau das konnte Marcelo bei River verkörpern." Gallardo, der in Argentinien als Mischung aus Guardiola und Simeone beschrieben wird, freut sich indes auch schon auf das Kapitel Serie A: "Natürlich war Europa schon immer mein Ziel. Florenz ist ein toller Klub mit viel Potenzial, auch wenn die momentane Situation sicherlich nicht ganz einfach wird. Ich freue mich nun schon riesig auf die Herausforderung Serie A", erklärte der 44-Jährige, für den die Viola dem Vernehmen nach acht Millionen Euro nach Buenos Aires überweist. Dabei gibt es noch weitere erfreuliche Neuigkeiten für alle Fans: Riccardo Montolivo rückt in den Trainerstab und soll als Co-Trainer Gallardos fungieren! "Es freut mich ungemein, wieder zurück zu sein - dies ist mein Verein!", so der 35-Jährige. Von 2005 bis 2012 lief Montolivo ganze 259 Mal für die Fiorentina auf und führte den Verein ins Achtelfinale der Champions League. Viel Eingewöhnungszeit wird dem neuen Trainerteam dabei nicht gestattet, in nur sechs Tagen geht es zu Hause gegen den Tabellenletzten aus Brescia. Man darf gespannt sein, was Chiesa, Cutrone & Co. gegen den Tabellenletzten zeigen - ein Sieg dürfte für das Projekt Europa Pflicht sein.
Marcelo Gallardo soll die Fiorentina zurück nach Europa führen
Viola wieder international vertreten
Die Meisterschaftsserie von Juventus geht weiter
Marcelo Gallardo macht es möglich: die AC Florenz spielt in der Saison 2020/21 international! Nach einem bärenstarken Saisonendspurt gelingt es der Viola am Ende, sich an der Konkurrenz vorbei auf Rang sechs zu schieben.
Pflichtspieldebüt für Marcelo Gallardo als Trainer der Viola und der Druck ist bereits riesig: vor knapp 36.000 Zuschauern im Artemio Franchi gilt es für das Team aus der Toskana, den Pflichtsieg gegen Schlusslicht Brescia zu sichern. Dies gelingt auch souverän, am Ende steht ein 3:0 durch einen Doppelpack von Superstar Federico Chiesa sowie ein Elfmetertor Erick Pulgars. "Heute haben wir trotz weniger Tage Vorbereitung bereits die Handschrift des neuen Trainers gesehen - auch wenn es noch viel zu trainieren gibt, wir haben heute ballsicher und mit viel Leidenschaft gespielt", zeigte sich Abwehrchef und Kapitän Germán Pezzella zufrieden. Einen kleinen Rückschlag gab es dagegen beim Spitzenteam in Rom zu verkraften. Gegen das extrem formstarke Lazio gab es trotz großen Kampfes nichts zu holen, am Ende macht Ciro Immobile den Unterschied zugunsten des Tabellenzweiten. Dies sollte allerdings der Startschuss für die endgültige Aufholjagd der Viola sein: erst besiegen Patrick Cutrone und Federico Chiesa Sassuolo im Alleingang, dann ist es wieder Cutrone, der kurz vor Schluss per Kopf für drei Punkte in Parma sorgt. "9 Punkte aus den ersten vier Spielen sind definitiv zufriedenstellend, noch dazu sind wir bereits sehr weit in unserem Auftreten", äußerte sich Gallardo vor dem wichtigen Spiel gegen Cagliari - auch dies sollte die Fiorentina für sich entscheiden und an den Sarden vorbei auf Rang 8 stoßen. Nach einer ausgeglichenen und hart umkämpften Partie war es wieder einmal Patrick Cutrone, der zum Matchwinner avancierte. Nach einer herrlichen Vorlage von Gaetano Castrovilli umkurvt der Winterneuzugang Cragno im Gästetor und schiebt ein zum Sieg. Mit dem dritten Sieg in Folge sollte die Serie allerdings noch nicht zu Ende sein, es folgten weitere Triumphe über Hellas Verona und Abstiegskandidat Lecce - durch letzteren gelang es der Viola, erstmals auf den sechsten Rang vorzustoßen. Lange sollte man diesen aber vorerst nicht verteidigen können, nach nur einem Punkt aus den Spielen gegen Torino, Inter und die Roma sah man sich auf Platz 8 wieder - einen Punkt hinter Napoli und zwei hinter dem AC Mailand. Im Gegensatz zu den zwei Topvereinen machte die Gallardo-Elf allerdings ihre Hausaufgaben gegen SPAL und Bologna, was in der viel umjubelten Europapokalteilnahme resultierte. Die entscheidenden Spieler in den letzten Spielen waren wieder einmal die Nationalspieler Cutrone und Chiesa. Somit steht für die Fiorentina am Ende ein starker sechster Platz mit 53 Punkten. "Es ist unglaublich, dass wir es doch noch geschafft haben. Die Mannschaft hat unter Marcelo riesige Fortschritte gemacht und wir haben gezeigt, dass mit den richtigen Schritten in den nächsten Jahren mit uns zu rechnen sein wird", so ein sichtlich glücklicher und gleichzeitg ambitionierter Pradè - schließlich gab Eigentümer Rocco Commisso bereits bekannt, im Sommer in den Kader investieren zu wollen. Den Titel schnappte sich unterdessen - wie gewohnt - Juventus Turin. Nach einem langen und spannenden Kampf mit Lazio und Inter hatte die alte Dame am Ende wie so oft den längeren Atem. Der vierte Champions League-Platz geht derweil an die Roma, in der Euro League treten neben Florenz der SSC Neapel sowie Atalanta Bergamo an.
Federico Chiesa und Patrick Cutrone bilden nicht nur in der Squadra Azurra ein kongeniales Duo
Viele Abgänge stehen großen Transfers gegenüber
Transferkarusell Teil I: Fiorentina treibt Umbruch voran
Nationalspieler Emerson wechselt nach Florenz
Der Sommer hat begonnen und traditionsgemäß dreht sich das Transferkarusell - so auch in Florenz. Dabei verlassen einige Spieler den Verein, während diverse Leihspieler zurückkehren. Auch gab es schon die ersten Transferkracher zu vermelden.
Altstars verlassen Florenz - Leihspieler spielen 30 Millionen Euro ein: Lange pfiffen es die Spatzen von den Dächern, nun ist es offiziell: Franck Ribery verlässt das Artemio Franchi nach nur einem Jahr. Der französische Altstar konnte im Anschluss an seine Verletzung nicht mehr an seine Leistungen während des Saisonstarts anknüpfen und kam unter Gallardo schließlich kaum mehr auf Spielzeit - zum Ausklang seiner Karriere zieht es den Vizeweltmeister von 2006 nun in die Emirate. "Ich hatte eine gute Zeit hier, nach der letzten Verletzung hat es aber einfach nicht mehr gepasst", so der Franzose knapp. Ebenfalls nicht mehr Teil der Planungen waren die erfahrenen Milan Badelj und Cyril Théréau. Beide kamen unter Gallardo auf keine einzige Einsatzminute, so dass die Verträge nicht verlängert wurden. Geld in die Kriegskasse spülen hingegen Jordan Veretout und Cristiano Biraghi. Während der Franzose sich bei der Roma fest ins Mittelfeld spielen konnte zählte Linksverteidiger Biraghi beim Tabellendritten Inter Mailand immerhin zum erweiterten Stammpersonal. Beide werden von ihren Vereinen fest verpflichtet und spülen gemeinsam knapp über 30 Millionen Euro in die Kassen der Viola - Geld, das beim Tabellensechsten des Vorjahres gut gebraucht wird: "vor uns liegt ein nicht zu unterschätzendes Transferfenster", gab Daniel Pradè bekannt.
Fünf Leihspieler kehren fest zur Viola zurück: Gleich fünf Leihspieler dagegen werden "mit Sicherheit" in den Kader der Viola zurückkehren, ein Sommertransfer soll dabei nicht zur Debatte stehen. Neben Sofyan Amrabat, der im Winter verpflichtet und direkt an Hellas Verona zurückverliehen wurde, zählen dazu Alban Lafont, Giovanni Simeone, Riccardo Sapponara und Szymon Zurkowski. Dabei dürften besonders Torhüter Lafont gute Karten auf einen Stammplatz zugeschrieben werden: "Alban verkörpert alles, was man als moderner Torwart benötigt", analysierte Gallardo im Vorfeld. Etwas überraschend erscheint hingegen die Rückkehr von Simeone. Ein Verbleib des Argentiniers bei Cagliari Calcio erschien lange als sicher, nach dem Trainerwechsel im März setzte man in Sardinien aber nicht mehr auf den Sohn des Startrainers - nun möchte es der 24-Jährige noch einmal in Florenz unter seinem Landsmann Gallardo versuchen. Leicht wird es in der Toskana allerdings auch nicht, schließlich trifft er hier neben Nationalspieler Patrick Cutrone auch auf Christian Kouamé - somit stehen der Viola drei hochkarätige Stürmer für nur eine offene Position im 4-3-3 Gallardos zur Verfügung. Dabei kommt Kouamé allerdings zugute, dass der Ivorer auch auf dem Flügel einsetzbar ist. Entschieden erscheint dagegen die Zukunft von Kevin-Prince Boateng: nach seiner Leihe bei Besiktas Istanbul sind die Türken weiterhin an einer Verpflichtung interessiert.
Giovanni Simeone will es bei der Viola noch einmal wissen
Erster Transfer perfekt - Emerson kehrt nach Italien zurück: Der erste Neuzugang der Viola ist perfekt - und hat es direkt in sich! Dem Euro League-Teilnehmer gelingt es, mit Emerson Palmieri einen italienischen Nationalspieler in die Toskana zu locken. Der 25-jährige Linksverteidiger kommt vom FC Chelsea und soll etwa 18 Millionen Euro kosten - damit avanciert er direkt zum drittteuersten Transfer der Vereinsgeschichte! "Es freut uns ungemein, Emerson in Florenz begrüßen zu können. Er zählt zu den besten Linksverteidigern Europas und wir unserem Spiel enorm weiterhelfen", so Marcelo Gallardo über den neuen Star im Artemio Franchi. In etwas mehr als zwei Jahren kam der Nationalspieler auf 55 Einsätze bei den Blues, zählte zuletzt zum erweiterten Rotationskreis von Frank Lampard - nach der Genesung von Marcos Alonso sowie dem Transfer Alejandro Grimaldos sah er sich allerdings gezwungen, seine Zelte in London abzubrechen. "Ich hatte eine tolle Zeit hier, jetzt ist es aber an der Zeit, weiterzuziehen. Ich freue mich wieder enorm auf die Serie A", so der siebenmalige italienische Nationalspieler. Vor seinem Engagement beim FC Chelsea spielte Emerson für die Roma. Währenddessen konnte die Viola auch den Abgang von Kevin-Prince Boateng in Richtung Istanbul verkünden - die beiden Vereine einigten sich schlussendlich auf eine Ablöse in Höhe von fünf Millionen Euro für den Altstar. "Unter dem Strich hat es einfach nicht gepasst für Kevin in Florenz. Wir wünschen ihm weiterhin viel Glück in Istanbul", verabschiedete Sportdirektor Daniele Pradè den Ghanaer.
Nächster Toptransfer - Rojas ins Artemio Franchi: Diverse südeuropäische Vereine waren an ihm interessiert, nun macht die Fiorentina das Rennen: Matías Rojas wechselt für eine Ablöse von neun Millionen Euro nach Italien! Der Nationalspieler Paraguays kommt vom argentinischen Spitzenklub Racing de Avellanda und soll bei der Viola das Mittelfeld verstärken. "Matías hat sich in Argentinien als einer der besten Mittelfeldspieler etabliert und passt hervorragend zu unserer Spielweise. Er ist ein perfekter Allrounder, sowohl defensiv stark als auch vor allem offensiv gefährlich", beschreibt Gallardo den 24-Jährigen, den er bereits aus diversen Topspielen in der argentinischen Liga kennt. Dort spielte Rojas lediglich ein Jahr für den Racing Club und belegte in der vergangenen Spielzeit den vierten Rang. "Am Ball kann er im Grunde alles, wodurch er, gepaart mit seiner Geschwindigkeit und dynamischen Spielweise eine wahre Wucht im Mittelfeld ist", fährt Gallardo die Beschreibung des neuen Mittelfeldmotors fort. In Florenz dürfte er vorerst als gesetzt im Mittelfeld neben Erick Pulgar gelten, die Konkurrenz hat es allerdings in sich: auch Spieler wie Amrabat, Benassi, Castrovilli, Alfred Duncan oder Zurkowski dürften Ansprüche auf viel Spielzeit melden. "Es wird sicherlich nicht leicht aber ich bin überzeugt davon, dass ich mich hier durchsetzen werde", gibt sich Rojas kämpferisch.
Mittelfeldmotor Matias Rojas zieht es nach Italien
Bernadeschi "kehrt nach Hause"
Transferkarusell Teil II: Sensationelle Rückkehr ins Artemio Franchi!
Riccardo Orsolini nimmt die nächste Karrierestufe
Das Transferkarusell hat sich zu Ende gedreht und in Florenz blickt man auf eine turbulente Transferphase zurück: neben Riccardo Orsolini sorgt dabei die Rückholaktion von Eigengewächs Federico Bernadeschi für Aufmerksamkeit - der 26-Jährige übertrifft dabei sämtliche Transferrekorde der Viola.
Viola angelt sich Orsolini: Die Fiorentina stellt den eigenen Rekordtransfer ein - für eine satte Ablösesumme von 20 Millionen Euro - exklusive möglicher Boni - wechselt Riccardo Orsolini vom Rivalen FC Bologna zum Sechsten der vergangenen Serie A-Saison! "Wir freuen uns ungemein, Riccardo als Neuzugang präsentieren zu können. Riccardo war unser absoluter Wunschspieler für die Position auf dem rechten Flügel und wir sind überzeugt davon, dass er diese Summe rechtfertigen wird", so Sportdirekter Daniele Pradè zu den neuesten Aktivitäten auf dem Transfermarkt. Orsolini gelang in Bologna während der letzten beiden Jahre der endgültige Durchbruch: nach zwölf Scorerpunkten im Laufe seines ersten Jahres verpflichteten die Rot-Blauen den Mittelfeldspieler fest, im nächsten Jahr konnte er seine Leistung auf ganze 18 Torbeteiligungen steigern - gefolgt vom ersten Auftritt für die Squadra Azzurra! Zuvor stand Orsolini in Diensten von Juventus Turin, für den Rekordmeister brachte er es allerdings auf keinen Einsatz. "Riccardo ist ungemein schnell, enorm dribbelstark und verfügt über eine unglaubliche Spielintelligenz und Entscheidungsfindung, womit er den idealen Gegenpart zu Federico [Chiesa] bilden wird", charakterisiert Marcello Gallardo den 23-Jährigen, der bei den Violetten nun gemeinsam mit Federico Chiesa die Flügelzange um Stürmerstar Patrick Cutrone bilden soll. "Natürlich ist dieser Wechsel aufgrund der Rivalität beider Vereine brisant. Ich sehe Florenz aber als ideale Station für mich und freue mich schon riesig auf das Artemio Franchi", so Orsolini, der die Gemüter der Bologna-Fans damit sicher nicht beruhigen dürfte. Nicht weiter geht es dagegen für Rachid Ghezzal und Rafik Zekhnini. Während Letzterer für drei Millionen Euro zum SC Heerenveen wechselt zieht es Ghezzal zurück in die Ligue 1: Stade Reims zeigte sich bereit, die geforderte Ablöse von vier Millionen Euro auf den Tisch zu legen.
Pradè treibt Kaderausdünnung weiter voran: Weiter geht die Kaderausdünnung beim AC Florenz: gleich vier weitere Spieler verlassen den zweifachen italienischen Meister. Prominentester Abgang dürfte dabei Sebastian Cristoforo sein. Nach seiner Leihe zu Eibar verschlägt es den uruguayischen Nationalspieler zurück nach Spanien, für eine Ablösesumme von fünf Millionen Euro unterschreibt der Mittelfeldspieler bei Aufsteiger Real Saragossa. Ebenfalls nach La Liga geschlägt es Bryan Dabo. Der Mittelfeldspieler wird in Zukunft für Rayo Vallecano auflaufen, der Madrider Vorstadtklub legt für seine Dienste zwei Millionen Euro hin. Innerhalb Italiens wechseln dagegen Valentin Eysseric und Lorenzo Venuti. Die beiden Spieler wechseln im Doppelpack zu Zweitligist Chievo Verona, der sich die gemeinsamen Dienste vier Millionen Euro kosten lässt. Den Abschluss der Ausdünnung soll schließlich Bobby Duncan darstellen. Der junge Engländer kam erst vergangenen Sommer aus Liverpool, wurde in Italien aber nicht glücklich. Newcastle United ließ sich die Dienste des talentierten Angreifers immerhin satte fünf Millionen Euro kosten - damit gelten die Kaderplanungen bei der Viola als so gut wie beendet. "Es war ein ereignisreicher Sommer auf der Abgangsseite", grinste Sportdirekter Daniele Pradè in die Kameras.
Daniele Pradè hatte in diesem Sommer einiges zu verkünden
Sensationelle Rückkehr - Bernadeschi nach Florenz: Es ist einer der spektakulärsten Transfers der Serie A in diesem Sommer: Viola-Präsident Rocco Commisso öffnet die Geldschatulle und lotst Superstar Federico Bernadeschi zurück nach Florenz! Der 26-Jährige aus der Viola-Jugend kehrt damit nach drei Jahren in Turin zurück und ist seinen Heimatverein die Rekordsumme von satten 28 Millionen Euro wert - für Juventus indes ein Verlust. Noch 2017 bezahlte der Rekordmeister 40 Millionen Euro, um den italienischen Nationalspieler aus der Toskana loszueisen. In seinen drei Jahren bei der alten Dame konnte Bernadeschi zwar zahlreiche Titel sammeln und sich in der Squadra Azzurra etablieren, im Verein schaffte er es allerdings nie zum unangefochtenen Stammspieler - am Ende galt er drei Jahre lang als klassischer Rotationsspieler in der prunkvoll bestückten Offensive des amtierenden Meisters. Dabei düfte der neueste Transfer Juventus' - Maxi Gomez - weder seine Position noch die Verhandlungsposition des Vereins verstärkt haben. "Auch wenn es insgesamt vielleicht nicht so lief wie gewünscht, so hatte ich eine wundervolle Zeit in Turin mit tollen Erfolgen und Erinnerungen. Ich wurde endgültig zum Nationalspieler, habe in der Champions League gespielt und natürlich Titel gewonnen. Doch nun freue ich mich unglaublich auf meine Rückkehr und möchte endlich wieder Titel ins Artemio Franchi holen", verkündete der Superstar, dessen Präsentation das knapp 43.000 Sitze füllende Stadion restlos füllte. "Dieser Transfer könnte die Initialzündung sein, die die Fiorentina wieder in bessere Zeiten versetzt", titelte beispielsweise die Corriere dello Sport und beschreibt damit die Euphorie in der Toskana zutreffend. "Es ist einfach großartig, dass Federico zurück ist. In Form zählt er zweifelsohne zu den besten Spielern der Liga. Auch stellt er für uns eine weitere Identifikationsfigur dar. Nach dem Transfer von Gomez in Richtung Turin war uns sofort klar, dass wir tätig werden und zur Not auch bis an die Schmerzgrenze gehen müssen", so ein sichtlich erfreuter Daniele Pradè. Im 4-3-3 System Gallardos dürfte Bernadeschi wohl gesetzt sein in der offensiven Mittelfeldzentrale. Neben ihm agiert vorraussichtlich Matías Rojas als Box to Box-Spieler, Erick Pulgar soll den beiden den Rücken freihalten. Die Flügel rund um Patrick Cutrone beackern Riccardo Orsolini und Superstar Federico Chiesa. Ebenfalls in der Abwehr scheinen die Rollen klar verteilt: neben Nikola Milenkovic und German Pezzella in der Zentrale dürfte auch Neuzugang Emerson auf der linken Seite vor Dalber gesetzt sein. Auf dem rechten Flügel scheint Pol Lirola gesetzt, im Tor wird Alban Lafont vor Bartlomiej Dragowski starten. "Wir verfügen über einen enorm ausgeglichenen Kader, der - vor allem im Mittelfeld - enorm tief besetzt ist. Wir sind nun alle heiß auf die Saison und wollen bestätigen, dass der starke Saisonendspurt keine Ausnahme war sondern der Beginn einer Entwicklung", meinte Marcelo Gallardo nach dem Sieg im letzten Testspiel über den OSC Lille.
Federico Bernadeschi kehrt zu seinem Herzensverein zurück!
Angriffstrio wirbelt durch die Liga - nur Gómez kann Viola schlagen
Fiorentina legt furiosen Saisonstart hin
Viel Kampf im Spitzenspiel zwischen Florenz und Inter Mailand
Die ersten zehn Spiele der Saison 2020/21 sind gespielt und in Florenz kann man auf einen mehr als überzeugenden Start zurückblicken - lediglich ein Mal musste man sich bislang geschlagen geben, so dass ein starker dritter Tabellenplatz mit 25 Punkten zu Buche steht - doch auch die Konkurrenz punktet konstant, Neapel auf Rang 5 konnte bislang 22 Zähler einfahren. Für Furore konnte in Reihen der Viola indes die Offensivreihe aus Chiesa, Bernadeschi und Cutrone sorgen.
Serie A, 1. Spieltag: Die Sommerpause ist zu Ende und endlich geht die Serie A mit der Saison 2020/21 wieder in ihre Vollen! Für das Team von Marcelo Gallardo geht es dabei gegen den Abstiegskandidaten SPAL Ferrara, der sich auch als deutlich unterlegen erweisen sollte. Patrick Cutrone eröffnet die Saison für die Viola mit einem schnellen Doppelschlag, im zweiten Durchgang beweist Christian Kouamé seine Jokerqualitäten und trifft nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung. Paloschi gelingt zwar der Anschlusstreffer doch auch Kouamé gelingt es, sich direkt doppelt in die Torschützenliste einzutragen. " Genau so hatten wir uns den Start vorgestellt. Wir haben unser dominantes Spiel aufgezogen und schöne Tore geschossen", sprach Erick Pulgar im Anschluss in die Mikrofone.
AC Fiorentina 4:1 SPAL Ferrara
Serie A, 2. Spieltag: Auf den souveränen Auftaktsieg folgt direkt das erste Kracherduell: die Fiorentina gastiert beim Vizemeister Lazio Rom. Dieser zeigt sich auch wie schon beim letzten Aufeinandertreffen in der Rückrunde als reifer und geht verdient durch Ciro Immobile in Führung. Erst kurz vor der Halbzeit kommen die Gäste zu ihren ersten Chancen, direkt nach dem Seitenwechsel soll das Spiel aber kippen: Sergej Milinkovic-Savic rauscht von hinten in Federico Chiesa hinein - rote Karte und Freistoß! Dieser landet über Matías Rojas bei Cutrone und der lässt sich nicht zwei Mal bitten. Nur drei Minuten später dreht Riccardo Orsolini die Partie per Schlenzer, in Spielminute 58 lässt Rojas die Viola durch seinen ersten Treffer in Italien auf 3:1 davonrücken. Auch Federico Bernadeschi blieb der damit dritte Debüttreffer nicht verwehrt, der Rückkehrer lässt erst Luiz Felipe aussteigen und schlenzt das Leder herrlich in den Winkel. So stellte der zweite Treffer von Immobile kurz vor Ende der Partie nur noch Ergebniskosmetik dar. "Das war eine bärenstarke Leistung in der zweiten Halbzeit, allerdings natürlich begünstigt durch die rote Karte. Der Auftritt in den ersten 45 Minuten war noch nicht zufriedenstellend - doch das soll uns heute erst ein Mal nicht betrüben", grinste Marcelo Gallardo im Anschluss.
Lazio Rom 2:4 AC Fiorentina
Serie A, 3. Spieltag: AEs geht Schlag auf Schlag für die Fiorentina: man empfängt im Stadio Artemio Franchi Inter Mailand zum nächsten Spitzenspiel! Dabei erwischen die Gastgeber einen Start nach Maß, nach zwei vergebenen Chancen nickt Nikola Milenkovic zur Führung ein. Nach einem Eckball von Pol Lirola kommt der Innenverteidiger sträflich allein zum Kopfball und hat etwas Glück, dass der Ball durch die Beine von Samir Handanovic rutscht. Für Inter ist der Rückstand allerdings ein Weckruf, die Conte-Elf kommt nun deutlich besser in die Partie und benötigt nur neun Minuten für die passende Antwort. Christian Eriksen setzt sich im Mittelfeld durch und findet mit einem perfekten Schnittstellenpass Lautaro Martinez. Der argentinische Superstar lässt sich nicht zwei Mal bitten und überweindet Alban Lafont zum Ausgleich. Im zweiten Durchgang bietet sich den Zuschauern ein eher zerfahrenes und umkämpftes Topspiel, so dass beide Teams am Ende wohl mit der Punkteteilung leben können.
AC Fiorentina 1:1 Inter Mailand
Serie A, 4. Spieltag: AAuf die Spiele gegen die Champions League-Teilnehmer folgt das Duell beim Aufsteiger Pescara. Zu Gast an der Adria zeigt sich die Gallardo-Elf äußerst souverän und fährt den zweiten Auswärtsdreier im zweiten Spiel ein. Erst nickt Patrick Cutrone eine Emerson-Flanke ein, dann ist Federico Chiesa nach einem Abpraller zur Stelle.
Delfino Pescara 0:2 AC Fiorentina
Serie A, 5. Spieltag: Der fünfte Spieltag und das dritte Topspiel: der SSC Neapel gastiert im Hexenkessel Artemio Franchi! Die 43.000 Fans peitschen die Spieler der Viola von Beginn weg an und diese zahlen es mit einer denkwürdigen Leistung zurück: erst trifft Federico Chiesa mit einem Finesseschuss ins lange Eck, nur wenig später überweindet er Alex Meret aus spitzem Winkel ins kurze Eck. Kurz vor dem Pausentee stellt Patrick Cutrone gegen die überforderte Napoli-Abwehr bereits auf 3:0 und als Matías Rojas auf 4:0 stellt gibt es weder auf den Rängen noch auf dem Rasen ein Halten. Die Süditaliener kommen zwar noch einmal durch Fabian Ruiz und Jesus Corona heran, Joker Giovanni Simeone sichert aber nach einem Konter den überragenden Sieg. "Heute war ein wahrer Festtag. Es ist unglaublich, wie sehr diese Mannschaft schon begeistern kann", äußerte sich Daniele Pradè und auch Matchwinner Federico Chiesa stellte sich den Reportern: "das war ein unglaubliches Spiel, es lief einfach von Anfang an perfekt"
AC Fiorentina 5:2 SSC Neapel
Federico Chiesa war eine Klasse besser als die Hintermannschaft Neapels
Serie A, 6. Spieltag: Auf den berauschenden Sieg gegen Neapel folgt das Tagesgeschäft - Auswärtsspiele beim FC Turin sind allerdings nie zu unterschätzen. Auch gegen die Fiorentina zeigen 'Il Toro' eine ansprechende Leistung und gestalten das Spiel ausgeglichen, müssen aber nach 65 Minuten den Rückstand durch den aktuell überragenden Federico Chiesa hinnehmen. Nur vier Minuten später nutzt Federico Bernadeschi die Unsortiertheit der Heimabwehr zur Entscheidung: der Nationalspieler setzt zum Solo an, überwindet dabei drei Gegenspieler und schiebt locker ein zur Entscheidung. "Wir haben heute gegen einen sehr gut organisierten Gegner gespielt. Am Ende war es möglicherweise ein Sieg der individuellen Klasse unserer Offensive", gestand Marcelo Gallardo im Anschluss.
FC Turin 0:2 AC Fiorentina
Serie A, 7. Spieltag: Ein ähnliches Spiel sollte sich den Zuschauern im Artemio Franchi anschließend gegen Atalanta Bergamo bieten. Beide Teams zeigen sich auf ähnlichem Niveau, trotz hohen Tempos sind Torchancen im Topspiel der siebten Serie A-Runde eher Mangelware - vor allem Federico Bernadeschi zeigt sich aktiv durch Fernschüsse, bleibt dabei aber glücklos. Am Ende ist es ein Treffer von Alejandro Gomez, der die enge Partie entscheidet und für die erste Viola-Niederlage der Saison sorgt. "Natürlich ist es bitter, dass wir verloren haben. Dennoch spielen wir eine bislang überragende Runde und stehen mit 16 Punkten und dem dritten Platz wohl durchaus besser da als man erwartet hätte", resümierte ein dennoch enttäuscht wirkender Patrick Cutrone kurz und knapp.
AC Fiorentina 0:1 Atalanta Bergamo
Serie A, 8. Spieltag: Auf die erste Niederlage folgt das nächste Ausrufezeichen in Form eines Kantersieges! Leidtragender sollte der FC Genua sein, der nach dem knappen Klassenerhalt im letzten Jahr auch in der neuen Saison im unteren Drittel der Tabelle festhängt. Den Anfang für den zweimaligen Meister macht dabei Federico Chiesa, der direkt per sehenswertem Volley nachlegt. Bereits in Spielminute 31 sorgt Matías Rojas mit seinem bereits dritten Treffer in der laufenden Saison dafür, dass die Partie entschieden ist und die ersten Fans das Stadion verlassen. Noch vor der Halbzeit macht Bernadeschi endgültig alles klar, nach rund einer Stunde krönt Chiesa seine wieder einmal überragende Leistung mit seinem dritten Treffer des Tages - der Ehrentrefer von Andrea Pinamonti spielt am Ende keine Rolle mehr, die Fiorentina überrollt ein desolates Genua!
FC Genua 1:5 AC Fiorentina
Serie A, 9. Spieltag: Das Duell zwischen der Fiorentina und Udinese Calcio sorgte bereits im Vorfeld für Brisanz, schließlich wird dem Verein aus der Toskana seit einiger Zeit großes Interesse an Udine-Star Rodrigo de Paul nachgesagt - Sportidrekter Daniele Pradè wollte dies im Vorfeld nicht kommentieren. Der argentinische Spielmacher ließ sich davon auf dem Feld nicht beirren, de Paul brachte Udinese per Distanzschuss in Führung. Nur Sekunden vor dem Halbzeitpfiff gelang Riccardo Orsolini allerdings der Ausgleich, schlussendlich sorgte Giovanni Simeone für einen klassischen Arbeitssieg.
AC Fiorentina 2.1 Udinese Calcio
Rodrigo de Paul gilt als heißer Kandidat in Florenz
Serie A, 10. Spieltag: Ebenfalls als Arbeitssieg darf der Erfolg der Viola in Verona bezeichnet werden. Zu Gast bei Hellas zeigt sich der Tabellendritte zwar als äußerst überlegen und kann durch ein feines Passspiel überzeugen, lange hält die Abwehr des Außenseiters aber gut dagegen und lässt kaum Chancen zu. Für den Unterschied sorgt am Ende wieder einmal Federico Bernadeschi, der einen Augenblick von seinem Bewacher alleine gelassen wird und einen Pulgar-Pass in die Maschen setzt zum fünften Auswärtssieg im fünften Spiel.
Hellas Verona 0:1 AC Fiorentina
Florenz feiert gelungenes Europa-Comeback
Florenz ist zurück auf der internationalen Bühne - auch wenn die Gruppe in der Europa League noch nicht den Klang großer europäischer Namen hat, so zeigt sich die Viola bereits in guter Form und steht vor dem Einzug ins Sechzehntelfinale.
Euro League, 1. Spieltag: Für das erste internationale Spiel seit mehr als drei Jahren geht es für den AC Florenz nach Österreich, um den Auftakt in die Gruppenphase bei Sturm Graz zu bestreiten. Dort erweist sich eine stark rotierte Mannschaft der Italiener aus deutlich zu stark für die Grazer, auch wenn am Ende der Superstar des Teams für den Unterschied sorgt: Federico Chiesa trifft bis zu seiner Auswechslung in Spielminute 58 drei Mal und entscheidet das Spiel somit im Alleingang.
SK Sturm Graz 0:3 AC Fiorentina
Euro League, 2. Spieltag: Ebenfalls gegen das wohl zweitstärkste Team der Gruppe, den RSC Anderlecht, schickte Marcelo Gallardo eine im Vergleich zu den Ligaauftritten stark durchrotierte Elf aufs Parkett. Diese geriet auch durch Saelemaekers in Rückstand, konnte die Punkte am Ende aber doch noch im Artemio Franchi behalten. Erst trifft Giovanni Simeone nach Dalbert-Flanke, dann verwertet Christian Kouamé einen lehrbuchmäßigen Konter über mehrere Stationen.
AC Fiorentina 2:1 RSC Anderlecht
Euro League, 3. Spieltag: Der dritte Sieg im dritten Spiel und die Teilnahme an der KO-Runde erscheint so gut wie sicher: trotz großer Rotation zeigt sich die Fiorentina äußerst souverän in der Euro League. Gegen Sparta Prag erwies sich den Zuschauern allerdings eher magere Fußballkost, die Italiener hatten große Probleme mit der körperbetonten Spielweise der Tschechen. Nach Chancen von Simeone und Castrovilli ist es schließlich der eingewechselte Orsolini, der zwei Tschechen umkurvt und den Ball einschiebt. "Unter dem Strich spielen wir eine sehr überzeugende Euro League-Runde, viele Spieler konnten sich bereits empfehlen", so ein sichtlich zufriedener Gallardo.
Sparta Prag 0:1 AC Fiorentina
Christian Kouamé zeigt sich im Dress der Fiorentina ansprechende Leistungen
Spektakel im Olimpico - Gigliati souverän gegen Außenseiter
Fiorentina beendet überragende Hinrunde auf Platz Zwei
Ronaldo, Dybala & Co. erwiesen sich als zu stark
Nach einer unglaublich starken Hinrunde kann die Fiorentina mit 47 Zählern vom zweiten Platz grüßen - nur Juventus kann vier Zählern mehr verbuchen. Der Vorsprung der Viola ist aber nur gering, Lazio auf Platz Fünf konnte bislang 44 Punkte sammeln. Als überragende Spieler der Giglati gelten bislang neben Rückkehrer Bernadeschi die Angreifer Federico Chiesa (17 Scorerpunkte) sowie Toptorschütze Patrick Cutrone (10 Treffer). "Insgesamt spielt allerdings das komplette Team eine überragende Runde", resümierte Sportdirekter Davide Pradè.
Serie A, 11. Spieltag: Gegen Sassuolo erwischte die Gallardo-Elf einen denkbar schlechten Start - nur drei Minuten waren gespielt, als die Gäste das Artemio Franchi kurz verstummen ließen. Nach einem Patzer von Pol Lirola ist Filip Duricic frei durch und lässt Alban Lafont keine Chance. Davon unbeirrt zieht die Viola aber ihr dominantes Spiel auf und kann ausgerechnet durch den bis dahin unglücklichen Lirola ausgleichen. Matías Rojas kann das Spiel drehen, nach rund einer Stunde sorgt Federico Chiesa für klarere Verhältnisse und einen am Ende kaum gefährdeten Pflichtsieg.
AC Fiorentina 3:1 US Sassuolo
Serie A, 12. Spieltag: "Natürlich fällt das Ergebnis am Ende etwas zu hoch aus aber heute haben wir einfach unsere Grenzen aufgezeigt bekommen. Juventus ist aktuell das vielleicht beste Team der Welt und wir haben einfach nicht gut gespielt - nicht aggressiv und konzentriert genug. Dann wird das eben ein ungemütlicher Abend", reflektierte Abwehrchef German Pezzella nur wenige Minuten nach der Klatsche, die sich die Viola im Juventus Stadium abholen durfte: 5:1 stand es am Ende für den Rekordmeister. Herausragend waren dabei wie so oft Cristiano Ronaldo und Paulo Dybala, die jeweils zwei Treffer zum Kantersieg der alten Dame beisteurten. Ebenfalls Aaron Ramsey traf ins Netz, für Florenz erzielte Pol Lirola den Ehrentreffer.
Juventus Turin 5:1 AC Fiorentina
Serie A, 13. Spieltag: "Es ist wichtig, dass wir heute auf das Ergebnis von letzter Woche reagieren und uns von solchen Negativerlebnissen nicht beeinflussen lassen", verkündete Marcelo Gallardo im Vorfeld der Partie gegen Cagliari Calcio. So spielte seine Mannschaft auch direkt deutlich aktiver als in der Vorwoche, man hatte zu jedem Zeitpunkt Zugriff auf die Partie und ließ die Gäste teilweise kaum atmen. Für den am Ende hochverdienten Heimsieg sorgte Patrick Cutrone per Doppelpack, auch wenn Diego Farias es am Ende noch einmal spannend machen sollte.
AC Fiorentina 2:1 Cagliari Calcio
Serie A, 14. Spieltag: "Fiorentina im Olimpico - das garantiert Spektakel und am Ende siegt die Viola" titelte die Gazetta dello Sport am Montag. Wenige Stunden zuvor endete das Topspiel der 14. Serie A Runde und es sollte das vielleicht spektakulärste der bisherigen Saison sein. Dabei begann die Begegnung zwischen der Fiorentina und dem Vorjahres-4., der Roma, relativ entspannt. Matías Rojas brachte die Gäste in Führung, noch vor der Pause trifft Edin Dzeko aber per Kopf. Nach dem Seitenwechsel nimmt die Partie dann an Fahrt auf, was vor allem an Florenz liegt - oder viel mehr an Rojas! Der Paraguayer wird von Federico Bernadesch in Szene gesetzt, umkurvt Mancini und trifft mit seinem starken linken Fuß ins kurze Eck. Nur wenig später ein ähnliches Bild: Chiesa dribbelt sich auf der linken Seite in den Sechzehner und sieht den einlaufenden Rojas. Der bekommt den Ball, nimmt ihn noch einmal mit und verwandelt trocken - 3:1 und Hattrick für den Mittelfeldmotor! Die Roma meldet sich aber zurück in der Partie, Edin Dzeko stellt vom Punkt aus auf 3:2. Vorausgegangen war ein unglückliches Foul von Nikola Milenkovic gegen Cengiz Ünder. Doch es geht munter weiter, wieder hat die Fiorentina die passende Antwort parat: nach einem Doppelpas mit Pulgar hat Emerson - im Spiel gegen seinen Ex-Verein - jede Zeit zu flanken. In der Mitte findet er Patrick Cutrone und der Stürmerstar muss nur den Fuß hinhalten. 4:2 für die Fiorentina im Olimpico! Doch die Gäste geben sich nicht auf, vorangetrieben von den Fans gibt es noch einmal eine Schlussoffensive, die auch belohnt werden sollte. Nach einer längeren Ballbesitzphase ist es Lorenzo Pellegrini, der aus der zweiten Reihe vollendet; 4:3 und noch acht Minuten zu spielen! In diesen Minuten sollte ein Ball nach dem anderen in den Sechzehner der Gäste fliegen doch insbesondere Milenkovic und Pezzella blieben standhaft so dass am Ende ein spektakulärer 4:3-Erfolg der Fiorentina in Rom steht! "Natürlich werde ich den Ball mit nach Hause nehmen", strahlte Matchwinner Rojas im Anschluss in die Kameras und damit in sämtliche Fernseher Italiens - der Paraguayer steht derweil bereits bei sieben Saisontoren und gilt als möglicherweise bester Neuzugang der Liga.
AS Rom 3:4 AC Fiorentina
Überragende Saison und Hattrick in Rom: Matìas Rojas ist möglicherweise DER Transfer in Italien
Serie A, 15. Spieltag: Auf das Spektakel in Rom folgt ein im Vergleich dazu geradezu langweiliges Spiel gegen Brescia Calcio - doch am Ende stehen auch hier drei wichtige Punkte im Kampf um Europa. Nach langem Anlaufen schienen sich viele Zuschauer bereits mit der Punkteteilung abgefunden zu haben doch Giovanni Simeone, der für den glücklosen Cutrone eingewechselt wurde, zeigte sich als idealer Abnehmer einer Orsolini-Hereingabe.
AC Fiorentina 1:0 Brescia Calcio
Serie A, 16. Spieltag: "Heute können wir wohl zum ersten Mal in dieser Saison davon sprechen, einfach nur Glück gehabt zu haben. Natürlich ist Milan ein guter Gegner aber unsere Leistung ist nicht schönzureden und wir können uns bei Alban für diesen Punkt bedanken", gestand Erick Pulgar nach dem Spiel im San Siro. Dabei ging man früh durch Riccardo Orsolini in Führung, fand sich danach aber beinahe ausschließlich in der Defensive wieder. Es flog ein Schuss nach dem anderen in Richtung Alban Lafont, der eine weltklasse Leistung zeigte - lediglich gegen einen Abstauber von Franck Kessie war der Franzose machtlos. In Spielminute 86 sollte es schließlich noch einmal zum Duell der beiden Hauptprotagonisten dieses Samstag Abends kommen: Sofyan Amrabat holt Lucas Paqueta von den Beinen, Nicola Rizzoli zeigt auf den Punkt und wieder heißt es Kessie gegen Lafont. Der Ivorer nimmt einen kurzen Anlauf und...scheitert an Lafont, der das Leder aus dem rechten Eck holt und der Fiorentina einen schmeichelhaften Zähler rettet!
AC Mailand 1:1 AC Fiorentina
Serie A, 17. Spieltag: Wesentlich ansprechender war die Leistung dagegen zu Hause gegen den Abstiegskandidaten Benevento. Pol Lirola sowie ein Doppelpack von Giovanni Simeone, der den Vorzug vor Patrick Cutrone erhielt, sorgten bereits während der ersten 45 Minuten für klare Verhältnisse und einen entspannten zweiten Durchgang.
AC Fiorentina 3:1 Benevento
Serie A, 18. Spieltag: Das zweite Heimspiel in Folge für den AC Florenz und trotz des Doppelpacks gegen Benevento darf Giovanni Simeone wieder von der Bank aus zuschauen - eine ungewöhnliche Maßnahme Gallardos, die sich aber bezahlbar machen sollte. Es sind gerade einmal sieben Minuten gespielt, da setzt sich Cutrone auf engstem Raum gegen zwei Gegenspieler durch und vollendet mit einem präzisen Flachschuss. "Manchmal tut eine Denk- und Verschnaufpause wohl einfach gut", gestand der Stürmerstar im Nachgang an das Spiel gegen Parma. Für den Endstand sorgte Federico Chiesa.
AC Fiorentina 2:0 AC Parma
Serie A, 19. Spieltag: Abschluss der Hinrunde und Derbyzeit - der AC Florenz tritt zum Derby dell'Appennino beim FC Bologna an! Das Stadio Renato Dall'Ara brennt, schließlich wurde die Rivalität der beiden Vereine durch den Transfer von Riccardo Orsolini in letzter Zeit wieder entwas entflammt. Angepeitscht von den Fans geht der Tabellenzehnte auch durch Mittelfeldstar Nicolas Dominguez in Führung, muss aber den postwendenden Ausgleich Federico Chiesas hinnehmen. Im Laufe des zweiten Durchgangs setzt sich die individuelle Qualität der Gäste schließlich durch. Erst dreht Cutrone die Partie, am Ende macht German Pezzella nach einer Ecke den Deckel auf den Auswärtssieg im Derby. "Das war ein absolut würdiger Abschluss für diese grandiose Hinrunde. Das Team ist in seiner Entwicklung schon unglaublich weit und bietet tollen Fußball. Darun gilt es nun anzuknüpfen", fasste Marcelo Gallardo zusammen.
FC Bologna 1:3 AC Fiorentina
Derbyhelden: Kapitän Pezzella und Superstar Chiesa
Viola zieht ins Halbfinale der Coppa Italia ein
Coppa Italia, Achtelfinale: In der ersten Pokalrunde - aufgrund des sechsten Rangs im Vorjahr das Achtelfinale - bekommt es die Fiorentina zu Hause mit Sassuolo zu tun. Wie schon im Ligaduell erwies man sich dabei schlichtweg zu stark für die Gäste, am Ende stand ein ungefährdeter Einzug in die nächste Runde. Nachdem die beiden Mittelfeldspieler Marco Benassi und Gaetano Castrovilli das Spiel schon in Bahnen der Viola lenkten sorgte Federico Chiesa mit zwei Toren für einen klaren Erfolg über den Tabellendreizehnten.
AC Fiorentina 4:0 US Sassuolo
Coppa Italia, Viertelfinale: Auf dem Papier wesentlich schwieriger zeigte sich das Viertelfinallos, man bekam es im heimischen Artemio Franchi mit Lazio Rom zu tun. Aufgrund einer Verletztenmisere sowie des engen Terminplans inklusive der Champions League-Auftritte entschied man sich bei den Hauptstädtern allerdings dazu, das Gastspiel in der Toskana mit nur wenigen Stammspielern zu bestreiten. So nutzten die Gastgeber die kaum vorhandene Abstimmung bei den Gästen früh aus, Federico Bernadeschi und Riccardo Orsolini stellten die Weichen schon in den ersten 30 Minuten auf Halbfinale. Im Laufe der zweiten Hälfte war es dann Chiesa, der einen Konter mustergültig abschließt. "Das Halbfinale ist ein toller Erfolg aber natürlich wäre ein Sieg gegen Immobile & Co. noch schöner gewesen", meinte Patrick Cutrone im Anschluss.
AC Fiorentina 3:0 Lazio Rom
Historische Runde: Florenz gewinnt alle Gruppenspiele!
Der AC Florenz zieht souverän in die Zwischenrunde der Euro League ein - mit am Ende historischen 18 Punkten! In der nächsten Runde wird man es allerdings mit dem französischen Riesen Olympique Marseille zu tun bekommen.
Euro League, 4. Spieltag: Mit dem nächsten knappen, stereotypisch italienisch pragmatischen, Sieg macht die Fiorentina bereits nach vier Spielen den Einzug in die Zwischenrunde der Euro League klar. Zu Hause gegen Prag gestaltet sich durch die Treffer von Benassi und Castrovilli zunächst ein einseitiges Spiel. Mitte der zweiten Hälfte nutzen die Tschechen allerdings eine unaufmerksame Phase des Favoriten, um die Partie auszugleichen. Gegen Ende gelingt es der Gallardo-Elf schließlich dennoch, die drei Punkte in der Toskana zu behalten. Nach einer Hereingabe von Pol Lirola kommt Giovanni Simeone zunächst nicht zum Schuss, so dass der Ball zu Christian Kouamé durchrutscht. Der Ivorer zeigt keine Nerven und tütet den vierten Viola-Sieg ein.
AC Fiorentina 3:2 Sparta Prag
Euro League, 5. Spieltag: Wie schon im Hinspiel in Graz ist auch das Rückspiel gegen die Österreicher eine klare Angelegenheit: Benassi, Pulgar, Federico Chiesa und Giovanni Simeone fixieren den nie gefährdeten Heimsieg und auch den vorzeitigen Gruppensieg.
AC Fiorentina 4:0 SK Sturm Graz
Euro League, 6. Spieltag: "Natürlich hat das Spiel heute nicht die allerhöchste Priorität. Dennoch wäre es schön, eine historische Runde mit der vollen Punkteausbeute hinzulegen", meinte Marcelo Gallardo vor der Partie des AC Florenz in Anderlecht. So zeigte sein Team auch eine ansprechende und jederzeit souveräne Leistung: ein Doppelpack von Giovanni Simeone sowie ein spätes Tor Chiesas sichern den Auswärtssieg und damit den sechsten Sieg.
RSC Anderlecht 1:3 AC Fiorentina
Marco Benassi und Gaetano Castrovilli spielten eine überragende Gruppenphase
Florenz? "Es passt einfach"
Erick Pulgar im Interview
Der 'Regista' der Viola: Erick Pulgar
Erick Pulgar ist der heimliche Dirigent im Spiel des Tabellenzweiten aus Florenz. Der Chilene, der meist im Hintergrund der genialen Offensive um Bernadeschi, Chiesa & Co. agiert, verpasste dabei bislang keine einzige Minute in der Serie A. Wir haben exklusiv für Sie mit dem 26-Jährigen über seinen Wechsel nach Florenz, Marcelo Gallardo sowie die aktuelle Saison der Viola und gesprochen.
Corriere dello Sport: Guten Tag, Herr Pulgar. Zunächst einmal vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben.
Erick Pulgar: Nichts zu danken.
Corriere dello Sport: Mit der Fiorentina läuft es derzeit überragend: die beste Hinrunde der Vereinsgeschichte, in den Pokalwettbewerben voll auf Kurs und das Team spielt einen begesiternden Offensivfußball mit schon 46 Toren. Hätten Sie damit gerechnet?
Erick Pulgar: Natürlich wussten wir schon vor der Saison um unsere Stärke. Wir haben einen starken Endspurt hingelegt dieses Jahr und im Sommer hat sich einiges getan - sowohl auf dem Transfermarkt als natürlich auch auf dem Platz. Aber dass wir direkt so weit und stabil oben mitspielen? Nein, damit haben wir nicht direkt gerechnet. Gehofft vielleicht schon. (grinst)
Corriere dello Sport: Vor allem nach den doch eher chaotischen letzten Jahren in Florenz. Der Kader war schon immer stark, der Verein aber ein wenig chaotisch. Alleine letzte Saison hat man zwei Mal den Trainer gewechselt.
Erick Pulgar: Natürlich ist das nicht optimal aber so ist leider das Business. Gerade hier in Italien sind drei Trainer in einer Saison ja - leider - nichts besonderes. Aber man muss einfach sagen, dass aktuell ruhig und absolut stark gerarbeitet wird. Davide Pradè hat in Ruhe einen starken Kader zusammengestellt und Marcelo Gallardo ist jetzt schon vielleicht der beste Trainer, den ich je hatte.
Corriere dello Sport: Das sind große Worte, schließlich wurden sie 2016 mit Chile unter Juan Antonio Pizzi Copa America-Meister, zuvor coachte ein gewisser Jorge Sampaoli die 'Roja'.
Erick Pulgar: Ich wusste, dass Sie direkt mit Jorge kommen. (lacht) Er ist natürlich ein überragender Trainer und es ist ein wenig schade, dass er in Europa nie so richtig Fuß gefasst hat. Im Grunde ist er Marcelo durchaus ähnlich.
Corriere dello Sport: Erklären Sie das ruhig näher und gehen Sie dabei gerne auf die Spielweise der Fiorentina ein.
Erick Pulgar: Nun, unter beiden Trainern wird ein gleichzeitig aggressiver aber auch technisch anspruchsvoller Fußball gespielt. Die Systeme leben auf der einen Seite von schnellem und intelligentem Pressing und auf der anderen davon, das Spiel zu kontrollieren und zu dominieren. Da passt es schon, dass Marcelo als Mischung aus Guardiola und Simeone bezeichnet wird. Auch an der Seitenlinie ist er ja immer mit 120% dabei.
Pulgar (l.o.) gewann 2016 mit Chile die Copa America
Corriere dello Sport: Und wie sieht Ihre Rolle in diesem System aus? Was sagen Sie zur Bezeichnung "Chilenischer Rodri"?
Erick Pulgar: Rodri ist der vielleicht beste Sechser der Welt aktuell, gegen diesen Vergleich habe ich absolut nichts - obwohl, er ist langsamer als ich. (lacht) Und eigentlich passt er auch echt gut, ohne mich jetzt auf eine Stufe mit ihm stellen zu wollen. Aber tatsächlich sind wir uns in unserer Spielweise und Rolle im System ziemlich ähnlich. Meine Rolle ist es, defensiv Matìas Rojas und Federico Bernadeschi den Rücken freizuhalten und das Spiel aus der Defensive heraus aufzuziehen. Ich denke, das gelingt mir aktuell sehr gut.
Corriere dello Sport: Sie spielen nun ihre zweite Saison in Florenz, die sechste in Italien. Letztes Jahr kamen Sie - wie dieses Jahr Riccardo Orsolini - vom Rivalen aus Bologna. Eine besondere Situation?
Erick Pulgar: Zugegeben, das Derby dell'Appennino ist jetzt nicht das prestigeträchtigste Derby Italiens. Dazu gibt es einfach Rivalitäten, die seit Jahrzehnten auf einem sportlich höchsten Niveau ausgetragen werden - man betrachte nur einmal die Champions League-Duelle der Mailänder. Deshalb sind wir mit unseren Transfers etwas unter dem Radar geflogen - ich zumindest, bei Riccardo ist das als italienischer Nationalspieler anscheinend doch etwas anders.
Corriere dello Sport: Sie kamen 2015 aus Chile nach Bologna und steigerten sich seitdem kontinuierlich. Wie sehen Sie Ihre weitere Zukunft?
Erick Pulgar: Ich bin kein Spieler, der groß über Vereinswechsel nachdenkt oder vorhat, für möglichst viele Vereine zu spielen. Sowohl mein Wechsel nach Bologna als auch der nach Florenz waren wohlüberlegte Karriereschritte, die ich nach vielen Jahren vollzogen habe. Aktuell sehe ich mich in Florenz und das wird hoffentlich noch lange so bleiben. Es passt einfach.
Corriere dello Sport: Kommen wir zum Sportlichen: was ist dieses Jahr für die Viola drin? Ein Champions League Platz und womöglich eine Trophäe?
Erick Pulgar: Beides wäre natürlich schön aber wir sind realistisch. Man schaut auf diese Ziele natürlich mit einem Auge aber in erster Linie wollen wir wieder international spielen und in den Pokalen so weit wie möglich kommen. Aber die Champions League Hymne im Artemio Franchi wäre schon etwas schönes.
Corriere dello Sport: Dann wünschen wir ihnen viel Erfolg dabei und bedanken uns für das kurze Interview.
Erick Pulgar: Nichts zu danken.
Erick Pulgar kam 2019 vom Rivalen Bologna nach Florenz
Champions League Plätze bleiben hart umkämpft
Frühlingskrise in Florenz: Viola strauchelt vor allem zu Hause
Lorenzo Insigne bejubelt den Sieg über die Fiorentina - ein aktuell nicht gerade seltenes Bild
Die Fiorentina steckt in einer kleinen Krise: nach der sensationellen Hinrunde gerät die Viola im Herbst ein wenig ins Schlingern und sieht sich nun auf dem vierten Rang. Insbesondere in den Topspielen gab es für die Gigliati in der Rückrunde bislang nichts zu holen. Mit 64 Zählern liegt man zwei Punkte hinter Inter Mailand und gleichauf mit dem SSC Neapel - Lazio und Juventus scheinen derweil enteilt. Es liegt also ein spannender Kampf um die Königsklasse vor dem italienischen Fußball!
Serie A, 20. Spieltag: Zum Rückrundenstart beweist die Fiorentina einmal mehr die eigene Angriffsstärke: augrund der hohen Belastung im Januar erhielten sowohl Federico Chiesa als auch Federico Bernadeschi eine Verschnaufpause - und dennoch stand am Ende ein souveräner Sieg, da Christian Kouamé gleich doppelt traf. Den dritten Treffer zum souveränen Auswärtserfolg bei Benevento steuerte hingegen Starstürmer Patrick Cutrone bei.
Benevento 1:3 AC Fiorentina
Serie A, 21. Spieltag: Ebenfalls drei Tore - zum dritten Mal in Folge - gelangen der Gallardo-Elf in Cagliari. Auf Sardinien zeigte man eine deutlich bessere Leistung als noch im Hinspiel und kontrollierte die Gastgeber beinahe nach Belieben. Matìas Rojas konnte in Form seines achten Saisontreffers wieder einmal seine Torgefahr unter Beweis stellen. Die beiden weiteren Treffer steuerten Bernadeschi und der eingewechselte Simeone bei. "Es ist durchaus beeindruckend, wie konstant die Viola diese Leistung abliefert", gestand Cagliari-Coach Walter Zenga.
Cagliari Calcio 0:3 AC Fiorentina
Serie A, 22. Spieltag: Eine Nullnummer bot sich den knapp 40.000 Fans im nicht ganz ausverkauften Artemio Franchi gegen den FC Turin. Die Turiner eriwesen sich als äußerst unangenehme Gastmannschaft und ließen in der Defensive kaum etwas zu - ein ähnliches Bild wie noch vor einigen Wochen im Hinspiel, nur dass sich die individuelle Klasse dieses Mal nicht durchsetzen sollte. "Solche Spiele wird man immer haben. Turin hat es gut gemacht, sie waren immer bissig und standen defensiv felsenfest. Da muss man eben Mittel finden", konstatierte Marcelo Gallardo.
AC Fiorentina 0:0 FC Turin
Serie A, 23. Spieltag: Spitzenspiel im SanPaolo: der Vierte aus Neapel empfängt den Dritten Florenz! Die Gattuso-Elf zeigt von der ersten Minute weg ihre Ambitionen, der Viola ihren Platz hinter Inter und Juventus streitig zu machen und sich für die Klatsche im Hinspiel zu revanchieren. Die Gäste hingegen wirken sowohl ideenlos in der Offensive als auch ohne einhundertprozentigen Zugriff in der Defensive. Daraus resultiert, dass der Neu-Napolitaner Gabriel Jesus nach einem Pass von Fabian Ruiz ganz einfach seine Gegenspieler hinter sich lassen kann und einschiebt. Auch in der zweiten Hälfte fällt den 'Gigliati' wenig ein, so dass Lorenzo Insigne nach einem Konter für die Entscheidung sorgt. "Diese Leistung darf sich so nicht wiederholen. Gegen Turin haben uns noch lediglich die zwingenden Ideen gefehlt. Heute aber hat es an fast allem gemangelt - an einem anderen Tag schießt uns Neapel heute fünf Tore ein", kritisierte Kapitän German Pezzella die Mannschaftsleistung scharf.
SSC Neapel 2:0 AC Fiorentina
Serie A, 24. Spieltag: So kam das nächste Topspiel wohl gerade recht: "Wir wollen heute im Artemio Franchi klarmachen, dass die letzten Spiele nur ein Ausrutscher waren", kündigte Federico Chiesa vor dem Spitzenspiel gegen Lazio Rom an. Doch wieder einmal zeigen die Gastgeber nicht ihre beste Saisonleistung und geraten durch Luis Alberto in Rückstand. Auch im Anschluss kommt nur wenig von Chiesa & Co., so dass die Laziali nach 70 Minuten die Vorentscheidung bejubeln können: Milinkovic-Savic darf das Leder ungestört durchs Mittelfeld treiben und trifft per Aufsetzer - 0:2! Dennoch stellen die Fiorentina-Fans ihre Unterstützung nicht ein, so dass die Mannschaft, angetrieben von den Fans, immerhin noch zum Anschluss durch Giovanni Simeone kam. Für einen Ausgleichstreffer sollte die Zeit allerdings nicht mehr genügen. "Die letzten Minuten waren ein Lichtblick. Natürlich ist ein Punkt aus drei Spielen nicht optimal - man muss aber auch zugeben, dass wir sehr starke Gegner hatten", nahm Federico Bernadeschi noch das Positive aus den letzten Wochen mit.
AC Fiorentina 1:2 Lazio Rom
Lazio bestätigt die starke Form und gewinnt in Florenz
Serie A, 25. Spieltag: Die Fiorentina kann doch noch siegen! Zu Hause gegen das akut abstiegsbedrohte SPAL zeigte die Viola eine unter dem Strich souveräne aber nicht berauschende Leistung ab. Matchwinner war am Ende wie so oft Federico Chiesa, der beide Tore zum Sieg beisteurte. Erst stand der Nationalspieler am Ende einer sehenswerten Ballstafette, dann konnte er als Folge eines Distanzschusses jubeln.
SPAL Ferrara 0:2 AC Fiorentina
Serie A, 26. Spieltag: Nur wenige Tage später aber der erneute Dämpfer für die Viola, der den Sturz auf Platz Fünf in der Tabelle nach sich zieht: zu Hause gegen den klaren Underdog Hellas Verona gelingt es Florenz nicht, über ein Remis hinauszukommen. Zwar bringt Kouamé den Favoriten in Spielminute 28 in Führung, diese sollte aber nur vier Minuten anhalten. In der Folge laufen die Gastgeber eine ganze Stunde an, können den Ball aber kein weiteres Mal im Gästetor unterbringen.
AC Fiorentina 1:1 Hellas Verona
Serie A, 27. Spieltag: "Das war heute endlich wieder die Fiorentina, die wir in der Hinrunde so geliebt haben", schwärmte TV-Experte Roberto Baggio nach dem Auftritt der Lilien in Udine. Wie schon im Hinspiel geriet man ausgerechnet durch Rodrigo de Paul in Rückstand doch wieder einmal behielt man die Nerven und fährt damit einen starken Auswärtssieg ein - 1:4 zeigt die Anzeigetafel im Friuli am Ende an. Erst trifft Chiesa per Finesse zum Ausgleich, dann nickt Simeone eine Flanke von Orsolini ein zur Führung. Im zweiten Durchgang münzt Benassi die Überlegenheit in einen höheren Vorsprung um, ehe sein Mittelfeldkollege Gaetano Castrovilli für den deutlichen und verdienten Endstand sorgt.
Udinese Calcio 1:4 AC Fiorentina
Serie A, 28. Spieltag: Mit dem klaren Sieg in Udine im Rücken geht es für die Fiorentina im restlos ausverkauften Artemio Franchi gegen Spitzenreiter Juventus. "Wir haben etwas gutzumachen - für die Heimspiele in den letzten Wochen und die Klatsche im Hinspiel", kündigte Federico Bernadeschi an. Lange sieht es auch gut aus für einen Punktgewinn gegen die alte Dame, man steht defensiv gut und ist immer wieder über die schnellen Außen gefährlich. Nach 72 Minuten bricht Cristiano Ronaldo dann aber den Torbann: Alex Sandro kann erstmals ungestört flanken und findet den kopfballstarken Portugiesen. In der Folge müssen die Gastgeber in der Defensive aufmachen, woraus immer mehr Konter für die Gäste resultieren. Einer davon sollte schließlich seinen Weg ins Ziel finden und das Topspiel entscheiden: Paulo Dybala bedient Miralem Pjanic und der Mittelfeldstratege hat keine Probleme, Alban Lafont zu überwinden. "Auch wenn unsere Heimserie mittlerweile katastrophal ist: der Auftritt heute war wirklich stark, mit etwas Glück hätten wir gegen dieses starke Juventus etwas mitgenommen. An die Leistung müssen wir anknüpfen", so Marcelo Gallardo.
AC Fiorentina 0:2 Juventus Turin
Serie A, 29. Spieltag: Um den vierten Platz, den Neapel mit drei Punkten Vorsprung innehat, nicht aus den Augen zu verlieren ist eine Niederlage für die Viola in Sassuolo strengstens verboten. Den Spielern der Fiorentina sieht man den Ernst der Lage auch sofort an, so dass Giovanni Simeone und Federico Chiesa per Doppelpack direkt für klare Verhältnisse sorgen. Den Deckel auf den souveränen Auswärtserfolg macht schließlich Castrovilli. "Auswärts tun wir uns aktuell einfacher. Grund dafür könnte einfach sein, dass wir hier befreiter aufspielen können und mehr Platz haben. Zu Hause wirkt das teilweise zu verkrampft - daran müssen wir arbeiten", resümierte Gallardo. Doch neben dem Auswärtserfolg gab es noch mehr erfreuliche Nachrichten: Napoli verliert in Turin, Florenz steht damit aufgrund des direkten Vergleichs wieder vor den Süditalienern!
US Sassuolo 1:4 AC Fiorentina
Daumen hoch für grandiose Leistungen: Federico Chiesa
Fiorentina erreicht Pokalfinale!
Hinspiel, Halbfinale: Die Luft im Süden Italiens knistert, der SSC Neapel empfängt zum Hinspiel des Coppa Italia-Halbfinals die Fiorentina! Beide Teams beginnen den Erwartungen entsprechend mit offenem Visier - Neapel vorangetrieben von den Fans, die Viola hingegen vom Auswärtstor. So lässt der erste Treffer nicht lange auf sich warten, Piotr Zielinski kommt nach einer Ecke im Sechzehner an den Ball und bringt ihn im Netz unter. Noch vor dem Pausenpfiff gelingt den Gästen aber der Ausgleich, nach einem Zuckerpass von Federico Bernadeschi ist Patrick Cutrone zur Stelle und egalisiert den Spielstand. In der zweiten Hälfte bietet sich den Zuschauern im San Paolo ein ähnliches Bild, beide Teams spielen munter nach vorne - am Ende schlägt das Pendel zu Gunsten der Lilien aus dem Norden aus! Riccardo Orsolini enteilt der weit aufgerückten Napoli-Abwehr und hat vor dem Tor das Auge für den eingewechselten Kouamé, der das Tor in Richtung Finale ein ganzes Stück weit aufschießt.
SSC Neapel 1:2 AC Fiorentina
Rückspiel, Halbfinale: 43.000 frenetische Viola-Fans sowie ein Hinspielsieg im Gepäck - es ist alles angerichtet für ein großes Spiel! Wie schon drei Wochen zuvor beginnen die beiden Top-Teams ohne große Abtastphase, auch die Heimherren suchen den Weg in die Offensive. Dies wird auch schnell belohnt, Patrick Cutrone zieht energisch an Kalidou Koulibaly vorbei und hämmert das Leder an Alex Meret vorbei - ein grandioser Strich! Neapel lässt sich davon aber nicht beirren, Dries Mertens vollendet einen hervorragend vorgetragenen Konter zum Ausgleich. Im zweiten Durchgang kehr schließlich erstmals etwas Ruhe in die Begegnung, ehe Federico Chiesa in der 77. Minute das Artemio Franchi zum Beben bringt: angespielt von Matias Rojas lässt der Superstar Malcuit mit einer einfachen Körpertäuschung stehen und trifft per Schlenzer - 2:1! In der Nachspielzeit gelang Gabriel Jesus noch der Ausgleich, dies sollte aber nichts mehr am Ausgang des Halbfinals ändern - Florenz steht erstmals seit sieben Jahren im Pokalfinale und die Nacht rund um das Artemio Franchi wird zum Tag gemacht! "Es ist unglaublich, mit Florenz in einem Finale zu stehen. Bei meiner Ankunft habe ich davon geträumt und jetzt ist es so weit. Natürlich wollen wir den Titel holen", triumphierte Federico Bernadeschi nach dem Erfolg. "Heute ist ein großer Abend. Das haben wir uns verdient und das haben sich auch die Fans verdient - ohne diese gigantische Unterstützung wäre dies nie möglich gewesen.
AC Fiorentina 2:2 SSC Neapel
Partystimmung im Artemio Franchi nach dem Finaleinzug!
Florenz bezwingt Marseille und Sevilla auf dem Weg ins Viertelfinale
Die Losfee meinte es eigentlich nicht gerade gut mit der Viola, dennoch steht der italienische Vertreter äußerst souverän erstmals seit sechs Jahren im Viertelfinale der Euro League. Dabei genügte der Gallardo-Elf jeweils eine Galavorstellung in den Hinspielen, um das Weiterkommen perfekt zu machen.
Hinspiel, Sechzehntelfinale: "Heute haben wir in der ersten halben Stunde den vielleicht besten Fußball der Saison gespielt - das war einfach nur überragender Fußball", geriet Marcelo Gallardo nach dem Auswärtsauftritt seiner Viola in Marseille ins Schwärmen. So war das auf dem Papier Spannung versprechende Duell schon früh entschieden: die Italiener überranten das französische Schwergewicht und führten im Stade Vélodrome nach 30 Minuten mit 3:0. Die allesamt sehenswert herausgespielten Treffer von Bernadeschi, Chiesa und Matìas Rojas waren allesamt zu viel für die Hintermannschaft OMs. Auch in der Folge ließen die Gäste nicht locker, konnten die Überlegenheit aber in keine weiteren Tore ummünzen. "Wir waren heute einfach nicht da. Das darf nicht passieren, schon gar nicht auf europäischer Bühne gegen eine italienische Spitzenmannschaft. Nun haben wir natürlich eine enorme Hypothek fürs Rückspiel", ging Florian Thauvin mit seiner Mannschaft hart ins Gericht.
Olympique Marseille 0:3 AC Fiorentina
Rückspiel, Sechzehntelfinale: Aufgrund des souveränen Auswärtssieges in der Vorwoche erlaubte Marcelo Gallardo es sich, im Rückspiel gegen Marseille etwas Personal zu schonen. Dennoch zeigte man eine ansprechende Leistung gegen die Franzosen, die es noch einmal wissen wollten und nach dem Treffer von Dario Benedetto sogar kurzzeitig an der Überraschung schnupperten. Federico Bernadeschi ließ die Gäste diese Hoffnungen aber im zweiten Durchgang ad acta legen, auch wenn Morgan Sanson den 'Phoceens' immerhin noch den Sieg im Rückspiel sicherte.
AC Fiorentina 1:2 Olympique Marseille
Hinspiel, Achtelfinale: 2015 unterlag man dem damaligen Seriensieger der Euro League noch im Halbfinale, sechs Jahre später hat man in Florenz nun die Chance auf eine Revanche gegen den FC Sevilla. Die Spanier zeigen sich dabei zwar als äußerst ballsicher, auf der anderen Seite aber auch ideenlos und mit nur wenig Zug nach vorne. Nach einem Ballverlust von Oliver Torres reagiert Matìas Rojas schnell: der Paraguayer umkurvt Fernando und setzt Federico Chiesa in Szene. Der Flügelstar lässt Joan Jordán aussteigen und schlenzt den Ball herrlich ins lange Eck. Nach dem Seitenwechsel verwertet Patrick Cutrone eine Hereingabe von Orsolini sehenswert, nur wenig später bringt Chiesa mit seinem zweiten Treffer das Stadion endgültig zum Jubeln. Von den Spaniern kommt indes weiterhin kaum etwas nach vorne, so dass der vierte Treffer der Viola bereits wie die Entscheidung in diesem Achtelfinale wirkt. Gaetano Castrovilli kann beinahe ungestört durch das Mittelfeld marschieren und hat am Ende Glück, dass Vaclik bei seinem Flachschuss unglücklich agiert - damit steht die Viola mit nun mehr als einem Bein im Viertelfinale! "Ein wenig Genugtuung verspürt man natürlich schon. Auch wenn es jetzt schon eine ganze Weile her ist, das Ausscheiden damals war schon sehr bitter", freute sich Federico Bernadeschi, der 2015 noch von der Bank aus zusehen musste.
AC Fiorentina 4:0 FC Sevilla
Rückspiel, Achtelfinale: Wie schon im Sechzehntelfinale verliert die Fiorentina das Rückspiel, gewinnt aber das Duell. Zu Gast im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan lässt Marcelo Gallardo wieder einmal eine stark durchrotierte Mannschaft auflaufen, die den Spaniern am Ende knapp unterliegt - aufgrund des hohen Hinspielsieges stehen die Italiener aber trotz der knappen Pleite, die durch El-Nesyr herbeigeführt wurde, im Viertelfinale. "Die Fiorentina zeigt sich dieses Jahr nicht nur spielerisch extrem stark sondern auch sehr reif. Möglicherweise könnte es dieses Jahr endlich wieder mal für einen italienischen Europapokalsieg reichen", spekulierte Alessandro Nesta indes im italienischen Fernsen - doch vorher bekommt es die Viola erst einmal mit Benfica Lissabon zu tun.
FC Sevilla 1:0 AC Fiorentina
Ausgelassene Stimmung nach dem Sieg über Sevilla
Patrick Cutrone: über England zum Spitzenstürmer
Patrick Cutrone wird Milan für immer im Herzen tragen
11 Tore in der Serie A, dazu spielentscheidende Treffer in den Pokalwettbewerben und feste Kraft in der Squadra Azzurra: seit seinem Wechsel nach Florenz läuft es wieder für Patrick Cutrone! Grund genug für uns, die Karriere des Nationalspielers genauer zu betrachten.
Im Sommer 2019 stand Patrick Cutrone vor einer wegweisenden Entscheidung: zum Wohle seiner Karriere sah sich der damals 22-Jährige dazu gewzungen, seinen Jugend- und Herzensverein Milan zu verlassen. Dabei begann seine Karriere beim siebenmaligen Champions League-Sieger äußerst vielversprechend: während seiner Debütsaison gelangen Cutrone im Alter von nur 20 Jahren gleich zehn Treffer in 28 Serie A Spielen sowie mehrere Treffer in den Pokalwettbewerben - unter anderem das Siegtor im Derby gegen Inter. Es scheint, als würde sich die Entwicklung des Strafraumstürmers wie im Traum entwickeln. Das San Siro liebt ihn, er liebt seinen Verein und schießt sich mit jedem weiteren Tor noch weiter in die Herzen der Rossoneri. Doch wie so oft verläuft eine Karriere im Fußball nicht so wie erhofft: trotz seiner starken ersten Saison leiht Milan den argentinischen Superstar Gonzalo Higuain von Juventus aus. Dieser kann die hohen Erwartungen zwar nicht erfüllen und wechselt schon in der Winterpause zu Chelsea, dennoch gerät die Karriere Cutrones ins Schlingern: "Er konnte nicht mit Higuain zusammen im Sturm auflaufen und erwies sich als stärker von der Bank aus", erklärte Milan-Legende Paolo Maldini. So verpflichtete Milan im Winter Krystoff Piatek für viel Geld aus Genoa, für Cutrone blieb nur noch der Platz auf der Bank - am Ende standen gerade einmal drei Saisontore für den heutigen Nationalspieler und eine schwere Entscheidung: er muss seinen Herzensverein verlassen, um die eigene Karriere wieder anzukurbeln. Cutrone entscheidet sich für einen Neuanfang in England und unterschrieb bei den Wolverhampton Wanderers. Doch auch bei den Wolves konnte er die in ihn gesteckten Erwartungen nicht erfüllen, so dass es ihn im Winter 2020 zurück nach Italien zog - Die Fiorentina schlug für eine Ablöse von 15 Millionen Euro zu. Dort sollte es für den heute 23-Jährigen nach einer kurzen Eingewöhnungsphase direkt besser laufen - unter dem neuen Trainer Marcelo Gallardo war er mit fünf Treffern im Saisonendspurt maßgeblich daran beteiligt, dass die Fiorentina nach Jahren wieder international vertreten ist. "Es hat einfach sofort geklappt. Marcelo hat ein Spielsystem entwickelt, das mir einfach liegt. Hier bin ich umgeben von technisch starken Spielern", so Cutrone, der in Florenz als einziger Mittelstürmer spielt - flankiert von Federico Chiesa, Riccardo Orsolini und mit Federico Bernadeschi im Rücken. Doch dabei hat sich das Spiel des besten Viola-Torschützen weiterentwickelt: der Mann aus Como lebt nicht nur von seinem Abschluss sondern zeigt sich auch als stark mitspielender Angreifer. "Patrick ist der ideale Stürmer für unser System, da er wie die restlichen Offensivspieler variabel ist, sich aber deutlich von ihnen unterscheidet. Natürlich ist er einerseits ein Strafraumstürmer, auf der anderen Seite aber auch flink und mit einer guten Technik ausgestattet. So kann er entweder bedient werden oder selbst als Anspielpartner dienen", führt Marcelo Gallardo aus. Insbesondere Federico Chiesa profitiert von der Kombinationsstärke Cutrones: durch das Zusammenspiel mit dem Mittelstürmer kann der Flügelspieler nun viel häufiger in die Mitte ziehen und spielt dadurch die beste Saison seiner Karriere. "Es hat einfach von Anfang an zwischen uns gepasst. Er kennt meine Laufwege, weiß wie ich in die Mitte ziehe und wie er den Ball zu verarbeiten und prallen zu lassen hat. Diese Variabilität macht uns einfach viel gefährlicher", schwärmt Chiesa über den Angreifer, der in der laufenden Serie A-Saison 11 Treffer erzielte und sich auch in den Pokalwettbewerben häufig auf die Anzeigetafel schießen konnte. "Natürlich ist der Titel des Torschützenkönigs ein Traum aber so wie es aktuell läuft ist es vielleicht am besten für das Team. Wir haben viele gute Angreifer und somit eine gesunde Rotation. So sind wir ja auch in den Pokalen sehr gut dabei", meinte der Angreifer, der sein Torekonto in der Liga zuletzt aufgrund des engen Terminplans nicht wie gewohnt aufbessern konnte. Ein weiteres Ziel Cutrones ist indes in absoluter Reichweite: die Weltmeisterschaft 2022. Zwar gilt Ciro Immobile weiterhin als das Maß aller Dinge im Angriff der Squadra Azzurra, der Ex-Milanista kann sich mittlerweile aber direkt hinter dem Laziali einreihen. "Die WM wäre natürlich ein absoluter Traum. Es wäre schon etwas Besonderes, wenn wir gemeinsam als Viola-Block dort antreten können", spielt Cutrone auf die aktuelle Lage in der italienischen Nationalmannschaft an; die Fiorentina stellt mit Emerson, Castrovilli, Orsolini, Bernadeschi, Chiesa und Cutrone gleich sechs aktuelle Nationalspieler! "Aktuell fühle ich mich einfach pudelwohl. Es läuft sportlich, in Florenz habe ich meine Heimat gefunden und wir haben alle vor, hier gemeinsam etwas Großes aufzubauen", erklärt Cutrone abschließend.
Chiesa, Orsolini, Cutrone & Co. jubeln auch in der Squadra Azzurra gemeinsam
Überraschung perfekt: Florenz erreicht Champions League!
Jubel in Violett: ein starker Endspurt sichert die Königsklasse!
Nach 38 dramatischen Spielen ist es vollbracht: erstmals seit der Saison 2009/10 vor zwölf Jahren wird in Florenz ab September wieder Champions League gespielt! Die Viola läuft dabei punktgleich mit Inter Mailand und nur knapp vor Neapel auf dem vierten Platz in der Serie A ein. Der Titel geht indes wie so oft nach Turin, die alte Dame konnte sich - vor allem dank der sensationellen 53 Tore von Ronaldo und Dybala - mit einem Rekord von 106 Punkten vor einem bärenstarken Lazio durchsetzen.
Serie A, 30.Spieltag: Aufgrund des bevorstehenden Spiels bei Benfica Lissabon entschied sich Marcelo Gallardo dazu, gegen Parma vermehrt auf die zweite Reihe zu setzen.Diese sollte das Vertrauen auch zurückzahlen, am Ende stand ein ungefährdeter Sieg. Nach dem Führungstreffer von Marco Benassi konnte Nikola Milenkovic einköpfen. Den Schlusspunkt setzte Giovanni Simeone nach Vorarbeit von Dalbert.
AC Fiorentina 3:0 AC Parma
Serie A, 31.Spieltag: "Ohne Zweifel, das Spiel heute ist für uns ein Finale", kündigte Milan-Verteidiger Alessio Romagnoli vor dem Heimspiel der Rossoneri gegen die Fiorentina an. So standen die Gastgeber vor dem 31. Spieltag auf Rang 6, fünf Punkte hinter Napoli und dem heutigen Gegner. Die Piolo-Elf zeigte sich gegen die wesentlich spielstärkeren Gäste allerdings nicht auf Königsklassen-Niveau, das Team von Marcelo Gallardo beherrschte das Spielgeschehen im Gegensatz zum Hinspiel scheinbar nach Belieben. Nach diversen vergebenen Chancen erzielte Federico Bernadeschi per Schlenzer die Führung für die Viola, für die Entscheidung sorgte Giovanni per Elfmeter. Dem vorangegangen war ein Foul von Davide Calabria an Federico Chiesa. "Das heute war eine wirklich starke und reife Vorstellung sowie ein großer Schritt für uns. Das Team kann stolz auf die Leistung sein, wir dürfen aber die letzten sieben Spiele nicht mehr nachlassen", analysierte Kapitän German Pezzella den Kampf um die Champions League.
AC Mailand 0:2 AC Fiorentina
Serie A, 32. Spieltag: Derbyzeit in der Toskana: die Fiorentina empfängt den FC Bologna! Dieser geht auch überraschend durch Svanberg in Führung, steht aber am Ende wie schon am letzten Spieltag der Rückrunde mit leeren Händen da. Erst verwertet Gaetano Castrovilli einen Konter, im Laufe der zweiten Hälfte trifft Patrick Cutrone zum nun schon vierten Ligasieg in Folge. "Wir haben das Frühlingstief wohl endgültig überwunden", freute sich Erick Pulgar nach dem Derbysieg gegen seinen Ex-Verein.
AC Fiorentina 2:1 FC Bologna
Serie A, 33. Spieltag: Ebenfalls zu Gast bei Brescia Calcio geriet man überraschenderweise ins Hintertreffen, bewies aber wieder einmal Moral und konnte das Spiel gegen den Abstiegskandidaten für sich entscheiden. Erst trifft der derzeit formstarke Simeone per Kopf zum Ausgleich, die beiden weiteren Treffer zum schlussendlich souveränen Auswärtssieg steuern Christian Kouamé und Sofyan Amrabat bei.
Brescia Calcio 1:3 AC Fiorentina
Serie A, 34. Spieltag: Sechs Torein den letzten acht Spielen - die Bilanz von Giovanni Simeone in den letzten Wochen kann sich wahrlich sehen lassen! Zunächst erzielte Federico Bernadeschi den Führungstreffer der Lilien gegen Delfino Pescara. Nach einigen vergebenen Chancen war es dann der argentinische Angreifer, der per Volley für die Entscheidung sorgte.
AC Fiorentina 2:0 Delfino Pescara
Giovanni Simeone hat derzeit allen Grund zu Jubeln
Serie A, 35. Spieltag: Spitzenspiel im Stadio Artemio Franchi: die in dieser Saison enttäuschende AS Roma, die die Spielzeit vorraussichtlich auf dem derzeitigen siebten Tabellenplatz beenden wird, gastiert in Florenz. Dabei merkte man beiden Teams sofort die Ausgangssituation an: während es für die Gastgeber um die erste Champions League-Teilnahme seit 12 Jahren geht befinden sich die Hauptstädter mit großem Abstand in beide Richtungen auf dem siebten Platz. So bringt Federico Chiesa die überlegene Fiorentina nach nur 13 Minuten in Front, Mitte des zweiten Durchgangs sorgt Riccardo Orsolini für den Endstand. Der Nationalspieler wird von Spinazzola nicht entscheidend attackiert, so dass er von der rechten Seite in die Mitte zieht und per Flachschuss ins lange Eck vollendet. "Dieser Sieg ist einfach unglaublich wichtig, das war ein großer Schritt für uns", freute sich Torschütze Bernadeschi nach dem großen Schritt in Richtung Champions League.
AC Fiorentina 2:0 AS Rom
Serie A, 36.Spieltag: Das nächste Spitzenspiel in der Serie A, der Vierte aus Florenz gastiert beim Dritten Inter Mailand - nur wenige Stunden vor der Partie kam es zum gemeinsamen Jubel, Neapel unterlag bei Sampdoria Genua. Beide Teams lieferten sich eine offensiv geführte Partie, die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Erst nickt Lukaku eine Flanke zur Führung ein, dann drehen Rojas und Orsolini die Partie. Für den gerechten Endstand sorgt am Ende der Belgier mit seinem zweiten Tor des Abends. Somit stehen die beiden Teams mit jeweils 83 Zählern auf dem dritten und vierten Platz, Neapel liegt mit drei Punkten wenig auf dem fünften Rang - und muss darauf hoffen, dass eines der beiden Teams keinen Sieg mehr erreicht, da man beide direkte Duelle verloren hat.
Inter Mailand 2:2 AC Fiorentina
Serie A, 37. Spieltag: Festtag in Florenz: nach zwölf langen Jahren Abstinenz wird im September endlich wieder die Champions League Hymne im Artemio Franchi erklingen! Gegen den FC Genoa zeigte sich die Gallardo-Elf in keinster Weise nervös ob der großen Chance der vorzeitigen Qualifikation. Man hatte die Partie direkt nach Anpfiff im Griff und führte schon früh durch die Treffer von Marco Benassi und Gaetano Castrovilli, die für beste Stimmung unter den 43.000 Zuschauern sorgten. "Natürlich wussten wir ob dieser historischen Chance für den Verein. Und wir waren uns sofort sicher, dass wir die Champions League heute schon klarmachen. Daran wollten wir keinen Zweifel aufkommen lassen", meinte Federico Chiesa im Anschluss an den großen Erfolg. Für den letzten Treffer der Partie, der das Stadion endgültig in Partystimmung versetzt, zeigte sich Matias Rojas verantwortlich. "Die Mannschaft kann einfach nur unglaublich stolz auf sich sein. Nicht nur aufgrund der heutigen Leistung, vor allem aufgrund dieser grandiosen Saison. Doch natürlich ist es nicht vorbei, schließlich können wir dieses Jahr noch mit einem Titel krönen", schwärmte Marcelo Gallardo.
AC Fiorentina 3:0 FC Genua
Serie A, 38. Spieltag: Der letzte Auftritt der Fiorentina vor dem Pokalfinale gegen Juventus Turin und man tritt beim Tabellenneunten aus Bergamo an - mit etwa 6.000 Auswärtsfans im Rücken, die das Team für die punktetechnisch beste Saison aller Zeiten feiern. "Das hat sich die Mannschaft einfach nur verdient", erklärte Sportdirekter Daniele Pradè im Vorfeld. Dabei liefert der Tabellenvierte seinen mitgereisten Fans noch einmal ein wahres Spektakel, am Ende steht ein 5:1 Auswärtserfolg gegen einen Gegner, der sich nach nur fünfzehn Minuten aufgegeben hat: zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 0:3 durch die Treffer von Bernadeschi, Chiesa und Cutrone. Im weiteren Verlauf durfte Matias Rojas sich über seinen XX Saisontreffer freuen, ehe Bernadeschi noch einmal jubeln durfte.
Atalanta Bergamo 1:5 AC Fiorentina
Federico Bernardeschi führt die Fiorentina direkt im Comebackjahr in die Champions League
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Juventus Turin 38 Spiele // 108:17 // + 91 // 106 Punkte
Lazio Rom 38 Spiele // 88:23 // +65 // 95 Punkte
Inter Mailand 38 Spiele / 86:26 // +60 // 89 Punkte
AC Fiorentina 38 Spiele // 88:38 // +50 // 89 Punkte
SSC Neapel 38 Spiele // 91:34 // +57 // 86 Punkte
AC Mailand 38 Spiele // 78:34 // +44 // 77 Punkte
AS Rom 38 Spiele // 81:43 // +37 // 69 Punkte
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18. US Benevento 38 Spiele // 24:99 // -75 // 15 Punkte
19. Frosinone Calcio 38 Spiele // 24:96 // -72 // 15 Punkte
20. Pescacra Calcio 38 Spiele // 12:99 // -87 // 8 Punkte
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Cristiano Ronaldo (Juventus) - 31 Tore
Ciro Immobile (Lazio), Lautaro Martinez (Inter) - je 24 Tore
Paulo Dybala (Juventus), Romelu Lukaku (Inter), Duvan Zapata (Atalanta) - je 22 Tore
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Federico Chiesa (Fiorentina), Andrea Belotti (Turin) - je 16 Tore
Giovanni Simeone, Patrick Cutrone (Fiorentina)- je 13 Tore
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Federico Chiesa (49 Spiele // 30 Tore // 11 Vorlagen)
Federico Bernardeschi (44 Spiele // 18 Tore// 13 Vorlagen)
Patrick Cutrone (39 Spiele // 18 Tore // 7 Vorlagen)
Matias Rojas (39 Spiele // 12 Tore // 14 Vorlagen)
Giovanni Simeone (34 Spiele // 17 Tore), Riccardo Orsolini (46 Spiele // 8 Tore // 9 Vorlagen)
Gaetano Castrovilli (36 Spiele // 8 Tore // 8 Vorlagen), Marco Benassi (20 Spiele // 6 Tore // 10 Vorlagen)
Christian Kouamé (45 Spiele // 10 Vorlagen)
Viola scheitert nach Halbfinaldrama an Ajax
Nach einer starken Europapokalsaison scheitert Florenz wie schon 2015 im Halbfinale - gegen Ajax stand man lange kurz vor einem Wunder, musste sich am Ende aber nach hochdramatischen 210 Minuten geschlagen geben. Am Ende sollte man sogar dem späteren Sieger unterlegen, Ajax bezwang mit der Roma im Finale auch den letzten italienischen Vertreter
Hinspiel, Viertelfinale: Der AC Florenz gastiert zum Hinspiel des Euro League Viertelfinals in Lissabon, man bekommt es mit Benfica zu tun. Die Gallardo-Elf erwischt eigentlich einen guten Start in die Partie, gerät aber durch einen Kopfballtreffer von Sturmkante Vinicius ins Hintertreffen. Rechtsverteidiger Lirola konnte den flinken Rafa Silva zuvor nicht am Flanken hindern. Die Gäste lassen sich davon nicht beirren und spielen weiter nach vorne, was auch rasch mit dem Ausgleich belohnt wird. Federico Bernardeschi kann ungestört durchs Mittelfeld laufen und steht nach einem Doppelpass mit Patrick Cutrone frei vor Torhüter Vlachodmos - der Superstar lässt dem Griechen keine Chance, 1:1. Auch danach spielen die Italiener weiter munter nach vorne, geraten aber erneut ins Hintertreffen. German Pezzella unterläuft bei einem Klärungsversuch ein Patzer, so dass Vinicius sich über seinen zweiten Treffer freuen darf. "So etwas darf dir einfach nicht passieren, vor allem nicht als Kapitän", ärgerte sich der Abwehrchef im Nachhinein über seinen Fehler - er ließ sich beim Wegschlagen schlicht zu viel Zeit, so dass Pizzi dazwischensprinten konnte. Im Anschluss bietet sich den Zuschauern im Estádio da Luz eine offensiv geführte Partie, wobei beide Partien Probleme in der Hintermannschaft offenbarten. Einen Abwehrfehler Benficas sollte schließlich auch die Fiorentina ausnutzen: Ruben Dias und Andre Almeida können den eingewechselten Christian Kouamé nicht stören, so dass dieser nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung zum wichtigen 2:2 trifft. Doch es soll noch besser kommen für die Gäste: in der Nachspielzeit kann der unermüdliche Orsolini noch einmal die Linie entlangsprinten. Im Sechzehner angekommen beweist der italienische Nationalspieler all seine Klasse: er erkennt den in den Strafraum gestarteten Castrovilli und bedient diesen perfekt. Der Mittelfeldspieler lässt sich nicht zwei Mal bitten und trifft zum viel umjubelten 3:2 aus Sicht der Fiorentina!
SL Benfica 2:3 AC Fiorentina
Rückspiel, Viertelfinale: Nach dem dramatischen Sieg im Estadio da Luz zeigt die Viola im heimischen Artemio Franchi direkt ein anderes Gesicht, die Defensive steht deutlich sattelfester und vorne wird von Anfang an gezaubert: Orsolini bedient mit einer Flanke Federico Chiesa und der Viola-Star setzt das Leder mit einem sehenswerten Volley in die Maschen. 1:0 und das Tor zum Halbfinale öffnet sich ein ganzes Stück! Die Heimherren, angetrieben von den 43.000 Fans, lassen aber nicht locker und machen das Halbfinale schließlich schon nach rund einer Stunde klar. Erst trifft Cutrone zum 2:0, dann schnürt Chiesa direkt in die Drangphase der Portugiesen hinein den Doppelpack. "Heute können wir wieder einmal stolz auf uns sein, doch es ist immer noch ein großer Schritt zu gehen", gab sich Matchwinner Chiesa nach dem tollen Sieg ambitioniert.
AC Fiorentina 3:0 SL Benfica
Großer Jubel nach einer großen Leistung gegen Benfica
Hinspiel, Halbfinale: Nach einem starken Lauf steht die Fiorentina nach 90 hart umkämpften und aus Sicht des italienischen Vertreters unglücklich verlaufenden Minuten vor de Aus in der Euro League. Zu Gast bei Ajax Amsterdam zeigte die Viola offensiv zwar eine engagierte Leistung, konnte aber weder die gewohnte Durchschlagskraft entwickeln noch defensiv sattelsicher stehen. So konnten die Niederländer sich bereits zur Halbzeit über eine 2:0-Führung freuen. Federico Bernardeschi gelingt zwar der zwischenzeitliche Anschluss, durch einen Doppelschlag von David Neres ziehen die Niederländer aber auf drei Tore davon - für einen Hoffnungsschimmer konnte aber erneut Federico Bernardeschi sorgen, der den Ball mit viel Gefühl ins lange Eck schlenzte. "Die Hypothek ist jetzt natürlich groß aber zu Hause ist für uns ein Wunder immer möglich", analysierte Marcelo Gallardo.
Ajax Amsterdam 4:2 AC Fiorentina
Rückspiel, Halbfinale: 43.000 frenetische Viola-Fans empfangen ihr Team bereits lange vor Spielbeginn im Stadion, in der Toskana glaubt noch jeder an das erste Europapokalfinale seit 31 Jahren als man Juventus Turin um UEFA Cup-Finale unterlag. Vorangetrieben von den Tifosi legen die Italiener auch sofort offensiv los und können sich über das erste der benötigten Tore freuen. Nach einem Foul von van de Beek an Bernardeschi schnappt sich der Gefoulte selbst den Ball und setzt den Freistoß sehenswert in den Winkel. Nur fünf Minuten später aber der Schock, Pol Lirolo unterschätzt einen langen Ball, so dass David Neres nur noch auf Promes querlegen muss - 1:1. Die Viola lässt sich davon allerdings nicht beirren, drückt die Niederländer weiter in die Defensive. In Spielminute 40 trifft Bernardeschi erneut zum Doppelpack, noch vor der Halbzeit dar sich auch Riccardo Orsolini in die Torschützenliste eintragen - nur wenige Minuten nach dem Seitenwechsel, direkt in die Drangphase des niederländischen Rekordmeisters hinein, bringt Patrick Cutrone schließlich das Stadion zum Beben. Der Angreifer ist nach einem Pass von Orsolini frei vor Onana und lässt diesem keine Chance. Im Anschluss beginnt das Sturmlaufen der Gäste, die Fiorentina-Defensive steht aber felsenfest und sechs Minuten vor Spielende hat Christian Kouamé die Chance, das Finale klarzumachen. Der Joker befindet sich nach starkem Pass von Matías Rojas frei vor Onana, zeigt aber Nerven und trifft den Pfosten. Der direkte Gegenzug: Quincy Promes kommt frei zum Flanken, in der Mitte steht Dusan Tadic frei und nickt ein - 4:2, Verlängerung! In der Verlängerung zeigt sich den Zuschauern weiterhin ein offenes und hochdramatisches Spiel, das Ajax am Ende für sich entscheiden soll. Nach einem langen Ball befindet sich Donny van de Beek auf einmal frei vor Alban Lafont und schießt seine Mannschaft ins Finale - der Ausgleichstreffer von David Neres stellt somit nur noch eine Randerscheinung dar. "Es ist einfach unglaublich traurig, wir waren so nahe dran. Am Ende waren es Nuancen und einfach Pech. Ein riesiges Danke geht an unsere Fans, die Stimmung heute war einfach nur überragend"
AC Fiorentina 4:4 n.V. Ajax Amsterdam
Ajax setzt sich nach 210 hochdramatischen Minuten durch und gewinnt am Ende die Euro League
Florenz scheitert im Pokalfinale an Juventus
Trotz großen Einsatzes unterliegt die Fiorentina einem am Ende zu abgezockten Dauermeister aus Turin. Die Viola zeigt sich zwar engagiert, muss aber schon früh einem am Ende uneinholbarem Rückstand hinterherlaufen.
Finale, Coppa Italia: Stadio Olimpico, 20:45 Uhr. 70.000 Zuschauer und Millionen vor den Fernsehern warten auf den Anpfiff des Finals der Coppa Italia. Während Meister Juventus nach 2018 wieder einmal das Double sichern will und die Chance auf den mittlerweile 14. Pokalsieg hat kann der Außenseiter aus Florenz bislang derer sechs aufweisen - zuletzt stand man 2014 im Finale, unterlag allerdings der SSC Neapel. "Dies ist ein großer Tag für den Verein. Wir haben die Chance, Historisches zu erreichen. Aber wir wissen natürlich um unsere Rolle, Juventus ist hier klarer Favorit", so Viola-Sportdirekter Daniele Pradè. Vorangetrieben von zwei fantastisch aufgelegten Fanlagern liefern sich die beiden rivalisierten Vereine von der ersten Minute an einen offenen Schlagabtausch, den Zuschauern bietet sich ein attraktives Spiel auf hohem Niveau. Der erste Fehler soll allerdings dem noch unerfahrenen Tabellenvierten der vergangenen Serie A-Saison unterlaufen. Nikola Milenkovic lässt sich nach einem hohen Ball viel zu leicht von Cristiano Ronaldo abkochen. Der Portugiese behält im Strafraum die Übersicht, bedient Sturmpartner Paulo Dybala und der Argentinier trifft per Flachschuss - 1:0 Juventus nach nur zwölf Minuten! Auch im Anschluss zeigte sich der große Erfahrungsunterschied der beiden Teams: während Ronaldo, Bonucci, Pjanic & Co. bereits in unzähligen Finals standen und auch große Schlachten auf internationalem Parkett hinter sich haben kann man bei der Fiorentina auf nur wenige große Spiele zurückblicken. Unter dem Druck der alten Dame unterlaufen der Gallardo-Elf ungewohnte Fehler im Aufbauspiel, so dass Juventus in Spielminute 25 bereits zum zweiten Mal jubeln kann. Alex Sandro kann Pol Lirola viel zu einfach überlaufen und zur Flanke ansetzen. Diese findet in der Mitte - natürlich - Cristiano Ronaldo und der nickt ein zum 2:0. Nach dem Seitenwechsel zeigt sich schließlich endlich das wahre Bild der 'Gigliati'. Die Mannschaft von Marcelo Gallardo kann endlich ihre Ballsicherheit unter Beweis stellen und kommt zu ihren ersten richtig guten Torchancen. Doch erst scheitert Ex-Juventini Federico Bernardeschi mit einem Distanzschuss an Wojciech Szczesny, dann verfehlen Patrick Cutrone und Matías Rojas das Ziel nur knapp. So verstreichen die Minuten allerdings und Juventus rührt immer weiter Zement an - die zahlreichen Fans des Rekordmeisters bringen sich schon einmal in Feierlaune, während bei den Viola-Anhängern immer mehr Ernüchterung einkehrt. Die Elf um Chiesa & Co. schmeißt weiterhin alles nach vorne, kann das Spiel am Ende allerdings nicht mehr spannend machen - am Ende zeigt sich Juventus schlicht als zu abgezockt und gewinnt mit einem 2:0 über die Fiorentina zum 14. Mal die Coppa Italia! "Es ist einfach unglaublich bitter aber der Sieg für Juventus geht in Ordnung. Im Gegensatz zu uns waren sie einfach von Anfang an da und sofort abgezockt. Das ist auch einfach diese unglaubliche Erfahrung dieser Mannschaft gepaart mit der individuellen Klasse. Doch daraus können wir lernen, aus dieser Niederlage werden wir nur stärker hervorgehen. Und wer weiß, vielleicht stehen wir ja schon bald wieder in solch einem Spiel und können dann auf diese Erfahrung zurückgreifen", meinte Marcelo Gallardo nach dem Finale und beendete damit das erfolgreiche Kapitel 2020/21: "Insgesamt können wir auf eine unglaubliche Saison zurückblicken, die Mannschaft und der gesamte Verein können stolz sein"
Juventus Turin 2:0 AC Fiorentina
Juventus macht im Olimpico das Double perfekt!
Saponara nach Udinese - Gerüchte um de Paul angeheizt
Joachim Andersen kehrt zurück nach Italien
Riccardo Saponara zieht es nach Udine
Kaum ist das Transferfenster geöffnet, schon ist Daniele Pradè auf dem Markt tätig: Joachim Andersen kommt als hochkarätige Verstärkung aus Lyon! Derweil heizen sich die Gerüchte um einen möglichen Transfer von Rodrigo de Paul weiter an.
Die Spielzeit 2020/21 ist gerade erst beendet, da schlägt der AC Florenz bereits zum ersten Mal auf dem Transfermarkt zu: Joachim Andersen kehrt nach Italien zurück und schließt sich der Viola für vier Jahre an! Der dänische Innenverteidiger kommt von Olympique Lyon und kostet die Viola knapp 18 Millionen Euro - noch 2019 zahlte der ehemalige französische Serienmeister knapp 25 Millionen an Sampdoria Genua. Zu diesem Zeitpunkt zeigten sich neben dem AC Mailand aus der Serie A auch Spitzenvereine wie die Tottenham Hotspur oder der FC Arsenal am Dänen interessiert. Der damals 23-Jährige entschied sich allerdings für den kleineren Karriereschritt in Richtung Ligue 1, wo er sich nach anfänglichen Schwierigkeiten bei OL zwar etablieren, allerdings nicht mehr in den Fokus der großen europäischen Vereine spielen konnte - mit der Ligue 1 kam er nie wirklich zurecht. "Es stimmt, dass ich die Serie A sehr vermisst habe. Hier hatte ich meine beste Zeit, der Fußball lag mir. Als das Angebot aus Florenz eintraf war es für mich schnell klar, dass ich es annehmen muss. Darum bin ich OL sehr dankbar, mir hierfür keine Steine in den Weg gelegt zu haben", so der 25-Jährige, der in der Innenverteidigung der Fiorentina auf Nikola Milenkovic und German Pezzella treffen wird - es erscheint allerdings als äußerst wahrscheinlich, dass man in der Toskana in Zukunft auf eine Dreierkette in der Verteidigung setzen wird. "Joachim passt genau in unser gesuchtes Profil. Er kennt die Liga und verfügt über einige Erfahrung, ist aber in einem - vor allem für Verteidiger - entwicklungsfähigem Alter. Dazu verfügt er über eine äußerst starke Spieleröffnung, was uns vor allem in einer möglichen Dreierkette zugute kommt", freut sich Marcelo Gallardo auf den neuen Star in der Viola-Verteidigung. Platz machen in der Abwehr wird dagegen Martin Caceres. Der Routinier hatte in der vergangenen Saison häufig mit Verletzungen zu tun, so dass er auf lediglich drei Spiele kam. Der Uruguayer verlängert seinen Vertrag in Florenz nicht und wird somit ablösefrei in Richtung Brescia Calcio weiterziehen. Ebenfalls den Verein verlassen wird Riccardo Saponara. Der offensive Mittelfeldspieler spielte in den Planungen Gallardos kaum eine Rolle, schließlich stand er im offensiven Mittelfeld im Schatten Federico Bernardeschis. Nach mehreren Leihen sah Saponara vor der vergangenen Saison seine Chance in Florenz, kam am Ende aber wettbewerbsübergreifend auf gerade einmal 13 Einsätze. Zu wenig für den ehemaligen Juniorennationalspieler, den es nun brisanterweise ausgerechnet zu Udinese Calcio zieht - schließlich zeigt sich die Fiorentina seit einiger Zeit stark interessiert an Udinese-Star Rodrigo de Paul! Während die Norditaliener für Sapponara acht Millionen Euro zahlen wird der argentinische Spielmacher auch in diesem Sommer mit einem Transfer in die Toskana in Verbindung gebracht. "Ich fühle mich in Udine wohl und kann mir vorstellen, noch länger hier zu bleiben. Aber natürlich stellt der internationale Fußball und vor allem die Champions League einen enormen Reiz dar", erklärte der Offensivstar, der in der vergangenen Saison auf starke 16 Scorerpunkte kam - dennoch sollte es nur für einen Platz im Tabellenmittelfeld genügen. Es bleibt also spannend, wie es in der Causa de Paul in Richtung Artemio Franchi weitergeht. Laut übereinstimmenden Medienberichten gilt es derweil als gesichert, dass man in Florenz noch zwei Offensivkräfte verpflichten möchte.
Top-Transfer: Joachim Andersen verstärkt die Viola-Abwehr!
Viola angelt sich Abwehrtalent Birindelli
Dusan Vlahovic geht für zwei Jahre in den Niederlanden auf Torejagd
Die Fiorentina macht das Rennen um Samuele Birindelli, der Rechtsverteidiger aus Pisa schließt sich dem Vorjahres-4. an. Im Gegenzug verlassen Dusan Vlahovic und Kevin Diks den Verein.
Während die Gerüchte um einen neuen Offensivstar nicht abreißen verstärkt sich die Fiorentina mit einem umworbenen Perspektivspieler für die Verteidigung: Samuele Birindelli stößt für eine Ablöse von vier Millionen Euro zum Kader des Champions League Teilnehmers. Der 21-Jährige kommt vom Zweitligisten Pisa und stellt damit einen der teuersten Abgänge der Serie B dar. "Samuel hat nicht nur in der Liga sondern auch für die U21-Nationalmannschaft bewiesen, dass er für Höheres berufen ist. Mit seiner Geschwindigkeit gepaart mit körperlicher Präsenz und einem bereits sehr reifen und sauberen Zweikampfverhalten kann er bei uns sowohl in der Abwehrkette als auch als Schienenspieler auf der rechten Außenbahn eingesetzt werden", so Daniele Pradè über den gelernten rechten Verteidiger, an dem sich vermutlich mindestens die halbe Serie A interessiert gezeigt haben dürfte. "Ich freue mich schon riesig auf Florenz, die Serie A und natürlich auch die Champions League. Natürlich wird es für mich nicht leicht, schließlich ist der Kader unglaublich stark bestückt. Ich weiß aber was ich kann und bin überzeugt davon, hier meinen Weg zu gehen", so der 21-Jährige, der mit Pisa erst in der Relegation den Aufstieg in die höchste italienische Spielklasse verpasste. Derweil gibt es aber auch weitere Abgänge seitens der Fiorentina zu verkünden: unter anderem Dusan Vlahovic wird den Verein, wenn auch vorerst nur für zwei Jahre, verlassen. Der ehemalige Shootingstar im Angriff - in der Spielzeit 2019/20 gelangen ihm sechs Tore - kam nicht mehr aus dem Schatten von Patrick Cutrone und Giovanni Simeone, so dass während der kompletten vergangenen Saison kein einziges Tor für den Serben zu Buche steht. "Dass ich in diesem Sommer wechseln muss stand für mich außer Frage. Natürlich muss man sich immer zuerst an die eigene Nase fasse aber ich denke, dass ich mehr Chancen verdient hätte - auch wenn die Konkurrenz natürlich enorm ist. Nun freue ich mich aber auf die Eredevise, die PSV ist schließlich ein toller Verein und ich möchte mit Toren dabei helfen, wieder Titel nach Eindhoven zu bringen", erklärte der 22-Jährige, der in den kommenden beiden Jahren für die PSV auf Torejagd gehen wird - eine Kaufoption wurde währenddessen nicht vereinbart, in Florenz sieht man weiterhin großes Potenzial im Sturmhühnen. Ebenfalls in die Niederlande zieht es Kevin Diks. Der Rechtsverteidiger konnte sich in Florenz nie durchsetzen und wechselt nun zurück in seine Heimat. Für eine Ablöse von drei Millionen Euro unterschreibt er beim SC Heerenveen.
Umworbenes Talent: Florenz macht das Rennen um Birindelli
Duncan verlässt Florenz nach England
Erster Offensivtransfer: Coman verstärkt Kaderbreite
Alfred Duncan beackert in Zukunft das Mittelfeld des FC Fulham
Weiter geht das muntere Treiben auf dem Transfermarkt - Florenz angelt sich den rumänischen Nationalspieler Florinel Coma. Unterdessen wird das Missverständnis mit Alfred Duncan beendet, der Ghanaer erfüllt sich seinen Traum von England.
Matias Zaracho, Rodrigo de Paul, Matias Vargas, Stephan El Shaarawy und noch viele mehr - diese Namen kursieren seit Wochen rund um die Fiorentina, die auf der Suche nach Verstärkungen für die Kaderbreite in der Offensive ist. Doch Daniele Pradè stellt nun einen Namen vor, den wohl nur wenige auf der Liste hatten. Florinel Coman kommt von Steaua Bukarest in die Toskana. Der 24-Jährige kostet die Viola etwa zehn Millionen Euro und kann auf beiden Außenbahnen in der Offensive eingesetzt werden. "Wir freuen uns sehr, mit Florinel einen bereits starken aber noch jungen Spieler präsentieren zu können. Neben seinem Potenzial stellt er mit seinem vorhandenen Skillset eine gute Ergänzung für unsere Offensive dar: sehr schnell, technisch beschlagen und eine gesunde Mischung aus Zug zum Tor und Vorbereiterqualitäten. Außerdem zeigt er sich mit seiner körperlichen Robustheit auch geeignet für das Sturmzentrum neben einem klassischen Mittelstürmer", stellt Pradè den Rumänen vor, der für Steaua in der letzten Saison wettbewerbsübergreifend auf satte 24 Tore sowie neun Vorlagen kam. "Es freut mich riesig, dass sich der Transfer zu einem großen europäischen Team nun bewahrheitet hat. Die Fiorentina ist ein toller Verein - tolle Fans, eine starke Mannschaft mit einem klasse Trainer", so der gelernte Linksaußen, der als Rumäne gewissermaßen in die Fußstapfen von Adrian Mutu tritt. Der ehemalige Spitzenstürmer lief zwischen 2006 und 2011 in 143 Partien in violett auf und kam dabei auf unglaublich starke 95 Torbeteiligungen - in der Doppelspitze mit Alberto Gilardino und mit Spielern wie Juan Vargas oder dem heutigen Co-Trainer Riccardo Montolivo stellte dies wohl die bis heute erfolgreichste Zeit der 200er Jahre für die Viola dar. Kein Wunder, dass die Vergleiche zwischen Coman und Mutu mittlerweile keine Seltenheit mehr sind. "Es stimmt, vom Profil sind sie sich nicht ganz unähnlich aber Florinel wird hier seine eigene Geschichte schreiben", kommentierte Riccardo Montolivo dies nur kurz. In Rumänien sind die Erwartungen in den Flügelspieler indes riesig, Coman gilt auch heute schon als Star der Mannschaft, die in den kommenden Jahren mit Spielern wie Ioanis Hagi oder Cristian Baluta aufgebaut werden soll. Gleichzeitig spült indes Alfred Duncan weiteres Geld in die Kriegskassen der Viola. Der zentrale Mittelfeldspieler kam seit seinem Wechsel in die Toskana vor einem Jahr nie über die Reservistenrolle hinaus und versucht sich nun in der Premier League: für eine Ablösesumme von 12 Millionen Euro schließt sich der Mittelfeldmotor aus Ghana dem FC Fulham an. "Mit der Premier League geht für mich ein Traum in Erfüllung. Die Stadien, die Fans und der dynamische Fußball. Darauf freue ich mich einfach unglaublich", so der 28-Jährige. "Es ist schade, dass es mit Alfred hier nie geklappt hat. Er ist allerdings ein hervorragender Spieler und ich bin überzeugt davon, dass er mit seiner laufstarken Art sehr gut zum Spielstil in England passt", verabschiedete Pradè Duncan. Ebenfalls keine Zukunft in Florenz gibt es für Riccardo Sottil. Der Flügelspieler aus der Jugend der Viola kam zwar auf sporadische Einsatzzeiten in den Pokalwettbewerben, sieht seine Zukunft allerdings zunächst bei einem schwächeren Team - Parma zeigte sich bereit, die aus Florenz aufgerufene Ablösesumme von vier Millionen Euro auf den Tisch zu legen.
Florinel Coman verstärkt die Fiorentina-Offensive
Überraschungstransfer: Nationalspieler El Shaarawy zurück nach Italien!
Stephan El Shaarawy spielt wieder in der Serie A!
Der Kader der Fiorentina für die kommende Saison ist komplett und die Aktivitäten von Sportdirekter Daniele Pradè enden mit einem Knall: Stephan El Shaarawy wechselt nach zwei Jahren in China zurück nach Italien! Währenddessen entscheidet Rodrigo de Paul sich für einen Wechsel nach Sevilla.
Diese Nachricht kommt absolut unerwartet: Stephan El Shaarawy kehrt für eine satte Ablöse von 21 Millionen Euro zurück nach Italien und schließt sich dem AC Florenz an! "Es ist toll, wieder in der Heimat zu sein. Der Wechsel nach China war kein Fehler für mich, allerdings habe ich Italien und die Serie A einfach zu sehr vermisst", beginnt der italienische Nationalspieler, der von Shanghai Shenua kommt, seine Vorstellung und fährt fort: "Die Fiorentina hat sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt und ich bin schon heiß darauf, auch mit meiner Erfahrung bei dieser Entwicklung mitzuhelfen." In China traf El Shaarawy in 39 Spielen 19 Mal, vor seinem Wechsel nach Asien lief der 28-Jährige drei Jahre für die Roma auf. Mit den Hauptstädtern erreichte er unter anderem das Halbfinale der Champions League, insgesamt kam er für die Hauptstädter auf stolze 65 Scorerpunkten. Der Stern des Flügelspielers ging indes schon vor zehn Jahren auf, als er in seinen ersten Auftritten für den AC Mailand brillierte und als kommender Weltstar galt. Die Karriere verlief anschließend zwar nicht wie prognostiziert, "am Ende kann ich aber auf eine Stand jetzt tolle Karriere zurückblicken - und es liegen ja noch einige richtig gute Jahre vor mir, hoffentlich in Florenz", so der EM-Teilnehmer von 2016, der sich aktuell trotz seiner Zeit im China noch im Dunstkreis der Squadra Azzura befindet. "Das ist natürlich auch eines meiner Ziele hier in Florenz. Ich möchte unbedingt nächstes Jahr meine erste Weltmeisterschaft erleben", verkündet "EL92", der in der Toskana bereits heiß erwartet wird: "Stephan ist ein Spieler mit einer außergewöhnlichen Klasse - ein Spieler, der mit seiner Spielweise die Fans ins Stadion lockt. Er ist schnell, torgefährlich und kann einfach alles am Ball. Mit ihm bekommt unsere Offensive ein neues und einzigartiges Element. Außerdem kann er unserem noch jungen Kader mit seiner ungemeinen Erfahrung weiterhelfen. Wie wichtig das ist haben wir schließlich noch vor ein paar Wochem im Olimpico bemerkt", erklärt Marcelo Gallardo die Verpflichtung des Superstars, die auch gleich eine weitere Mitteilung nach sich zieht: Rodrigo de Paul, der seit über einem Jahr als heißes Eisen rund um das Artemio Franchi gilt, wird Udinese verlassen - allerdings nicht in Richtung Florenz sondern zum FC Sevilla! Der argentinische Spielmacher schließt sich für eine Ablöse von knapp 20 Millionen Euro dem letztjährigen Euro League-Kontrahenten der Viola an und dürfte sich damit als Spekulationsobjekt Nummer Eins in der Toskana vorerst erledigt haben. Ebenfalls nicht in violett auflaufen wird Szyman Zurkowski. Der Pole hatte im prunkvoll besetzten Fiorentina-Mittelfeld kaum eine Chance mehr auf Spielzeit, so dass er sich nun dem FC Genua anschließt - die Ligurier zahlen sieben Millionen Euro für die Dienste des zentralen Mittelfeldaktuers. Damit sind die Kaderplanungen in Florenz auch abgeschlossen, der Kader für die erste Champions League-Saison seit zwölf Jahren steht. "Ich bin wieder einmal sehr glücklich mit dem Sommer, die Zusammenarbeit mit Daniele [Pradè] verläuft einfach perfekt. Wir sind uns einig und er hat wieder einmal ohne großen Wirbel für einen optimalen Kader gesorgt", zeigt sich Marcelo Gallardo begeistert.
Never Ending Story zu Ende: Rodrigo de Paul verlässt Udinese in Richtung Sevilla
Viola bereit für die Saison?
Kaderanalyse AC Fiorentina
Seit der Ankunft von Marcelo Gallardo hat sich viel getan rund um das Stadio Artemio Franchi. Exklusiv für Sie haben wir einen Blick auf den Kader der Fiorentina geworfen und diesen analysiert - inklusive eines Ausblicks auf die kommende Spielzeit.
Allgemeine Fakten zum Team:
Spieleranzahl: 26
Durchschnittsalter: 24,19
Gesamtmarktwert: 689'200'000 €
Durchschnittswert: 26'507'692 €
Transferausgaben: 53'000'000 €
Transfereinnahmen: 34'000'000 €
Torhüter:
• Alban Lafont // 22 Jahre // 38'000'000 € // Frankreich // 84 Gesamt
• Bartlomiej Dragowski // 23 Jahre // 17'000'000 € // Polen // 80 Gesamt
Ausblick: Auch wenn der polnische Nationaltorhüter Dragowski über große Klasse verfügt, so sind die Rollen im Tor klar verteilt. Alban Lafont konnte sich in der vergangenen Saison unter Gallardo als klare Nummer 1 etablieren. Der Franzose avancierte zu den besten Torhütern der Liga und debütierte inzwischen für die 'Equipe tricolore'. Neben seinen überragenden Leistungen auf der Linie verdankt er seine Vormachtstellung im Tor der Viola auch seinen Fähigkeiten am Ball.
Innenverteidigung:
• Germán Pezzella // 29 Jahre // 28'000'000 € // Argentinien // 83 Gesamt
• Nikola Milenkovic // 23 Jahre // 36'000'000 € // Serbien // 84 Gesamt
• Joachim Andersen // 25 Jahre // 22'000'000 € // Dänemark // 81 Gesamt
• Samuele Birindelli // 21 Jahre // 7'000'000 € // Italien // 74 Gesamt
• Federico Ceccherini // 29 Jahre // 3'200'000 € // Italien // 73 Gesamt
• Jacob Rasmussen // 24 Jahre // 6'000'000 € // Dänemark // 73 Gesamt
Ausblick: Da man in Florenz für die kommende Saison mit einer Dreierkette plant sind die Rollen klar verteilt - im Falle eines Ausfalls des gesetzten Stammpersonals scheint auch eine Umstellung auf eine Viererkette mit Pol Lirola oder Samuele Birindelli als Rechtsverteidiger möglich. Letzterer ist zwar gelernter Außenverteidiger, passt mit seinem Profil aber ideal in die Rolle des rechten Innenverteidigers einer Dreierkette.
Der Star der Verteidigung: Nikola Milenkovic
Außenspieler:
• Emerson Palmieri // 26 Jahre // 27'000'000 € // Italien // 82 Gesamt
• Dalbert // 27 Jahre // 7'500'000 € // Brasilien // 76 Gesamt
• Riccardo Orsolini // 24 Jahre // 42'000'000 € // Italien // 84 Gesamt
• Pol Lirola // 23 Jahre // 16'500'000 € // Spanien // 79 Gesamt
Ausblick: Auf der linken Außenbahnen sind die Rollen klar verteilt: Emerson gilt als gesetzt, Dalbert liebäugelte dagegen bereits im Sommer mit einem Abgang. Der 26-Jährige verkörpert im Grunde alles, was für die Position als "Schienenspieler" benötigt wird. Noch nicht vollständig geklärt ist dagegen die Position auf der anderen Spielfeldseite. Während Lirola zwar mit seinem Profil ideal passt konnte der eigentlich offensivere Orsolini sofort auf ganzer Linie überzeugen, so dass der Superstar vorerst auch auf ungewohnter Position gesetzt sein dürfte - auch wenn er sicherlich auf Einsätze hinter den Spitzen kommen wird, so dass auch für den Spanier genügend Spielzeit bleiben wird.
Zentrales Mittelfeld:
• Erick Pulgar // 27 Jahre // 34'000'000 € // Chile // 84 Gesamt
• Matías Rojas // 25 Jahre // 44'000'000 € // Paraguay // 84 Gesamt
• Gaetano Castrovilli // 24 Jahre // 30'000'000 € // Italien // 82 Gesamt
• Sofyan Amrabat // 24 Jahre // 24'000'000 € // Marokko // 82 Gesamt
• Marco Benassi // 27 Jahre // 10'000'000 € // Italien // 79 Gesamt
• Alberto Lombardi // 16 Jahre // 2'000'000 € // Italien // 68 Gesamt
• Federico Casadei // 17 Jahre // 1'000'000 € // Italien // 64 Gesamt
Ausblick: Das Mittelfeld und Herz der Fiorentina ist absolut prunkvoll bestückt. Erick Pulgar gibt wie in den Jahren zuvor den "Regista", den Spielmacher aus der Tiefe. Neben ihm soll weiterhin Matias Rojas den Motor der Mannschaft geben, mit Castrovilli und Amrabat verfügt man hier allerdings über Ersatzspieler, die schon sehr nahe an der ersten Mannschaft sind und auf gleichwertige Spielzeit kommen dürfte. Benassi dagegen gilt als Kandidat für einen Abgang, so dass den talentierten Lombardi und Casadei erste Spielzeit zugesichert werden kann.
Der Kopf der Fiorentina: Erick Pulgar
Offensives Mittelfeld / Flügelstürmer:
• Federico Chiesa // 23 Jahre // 70'000'000 € // Italien // 87 Gesamt
• Federico Bernardeschi // 27 Jahre // 55'500'000 € // Italien // 85 Gesamt
• Stephan El Shaarawy // 28 Jahre // 21'000'000 € // Italien // 82 Gesamt
• Florinel Coman //24 Jahre //15'000'000 € // Rumänien // 78 Gesamt
Ausblick: Auch wenn man hier auf dem Transfermarkt aktiv war und mit El Shaarawy für ein prominentes Gesicht im Artemio Franchi sorgte: Federico Chiesa und Federico Bernardeschi sind wohl die Aushängeschilder des Vereins. Beide kommen aus der Jugend der Viola und kamen auf die meisten Scorerpunkten. An den beiden Superstars wird kein Weg vorbeiführen. Neben El Shaarawy und Coman gilt auch Kouamé als Alternative für die Position hinter dem Mittelstürmer.
Angreifer:
• Patrick Cutrone // 23 Jahre // 65'000'000 € // Italien // 85 Gesamt
• Giovanni Simeone // 25 Jahre // 30'000'000 € // Argentinien // 82 Gesamt
• Christian Kouamé //23 Jahre // 38'000'000 € // Elfenbeinküste // 82 Gesamt
• Dusan Vlahovic // 22 Jahre / 9'000'000 € // Serbien // 75 Gesamt // verliehen an PSV Eindhoven
Ausblick: Auch hier sind die Rollen klar verteilt, das Sturmzentrum der Fiorentina zählt sicher zu den bestbesetzten der Serie A. Patrick Cutrones Stern ging endgültig auf, der Nationalspieler konnte sein Spiel entscheidend weiterentwickeln. Dennoch wartet mit Simeone ein Stürmer von internationaler Klasse. Christian Kouamé kann sowohl die Position des Mittelstürmers als auch eine der beiden hängenden Spitzen bekleiden.
Der Ausblick auf die Saison
Daniele Pradè blickt optimistisch in die Zukunft
Mit begeisterndem und schnellem Fußball spielte die Fiorentina sich im ersten Jahr unter Marcelo Gallardo bereits in die Herzen vieler Fans - wir haben das Spielsystem des argentinischen Trainers genauer unter die Lupge genommen.
Als Marcelo Gallardo vor einem Jahr aus Argentinien in die Toskana wechselte um die Fiorentina zu trainieren wurde er bereits als "Mischung aus Guardiola und Simeone" bezeichnet - eine sicherlich sehr hoch gegriffene Beschreibung, die sich aber als durchaus zutreffend zeigt. So setzt der Argentinier zwar einerseits auf eine stabile Defensive mit Umschaltmomenten, forciert aber auch ein kontrolliertes Ballbesitzspiel. "Unser Ziel ist es, unser Spiel stets dem Momentum des Spiels anzupassen; generell aber, zu dominieren. Wenn wir den Ball durch unser frühes und aggressives Pressing erobern gilt es erst einmal, den schnellen Weg zum Tor zu suchen - durch unsere Formation ist es für uns gut möglich, in Situationen der frühen Balleroberung für Überzahl rund um den gegnerischen Strafraum zu erzeugen. Auf der anderen Seite müssen wir als eines der Topteams der Liga natürlich häufig das Spiel gestalten und geduldig spielen", so der 45-Jährige, der die Stammformation seiner Mannschaft während der Vorbereitung auf ein 3-4-3 System änderte. "Wir möchten vor allem in der Mitte dominieren", erklärte der Argentinier. Dort stellt Erick Pulgar als vertikal abkippender Sechser das Zentrum dar. Der Chilene holt sich die Bälle tief in der eigenen Hälfte und verteilt sie - außerdem hält er in der Vorwärtsbewegung Matias Rojas den Rücken frei, der stets zwischen den beiden Sechzehnern pendeln soll. Die beiden Flügelspieler nehmen derweil unterschiedliche Rollen ein: auf der einen Seite beackert Riccardo Orsolini die rechte Seite. Der gelernte Flügelspieler, der auch im offensiven Mittelfeld zu Hause ist, interpretiert die Position des Schienenspielers weitaus offensiver als sein Pendant auf der linken Seite - Emerson Palmieri. Während Orsolini durch den defensiveren Pulgar abgesichert wird und somit auch öfters in die Mitte ziehen kann soll Emerson die Läufe von Rojas in den Strafraum absichern und die linke Seite entlang der Außlinie beackern. Das Prunkstück des Fiorentina-Kaders stellt währenddessen aber die Angriffsreihe dar: Federico Chiesa, Patrick Cutrone und Federico Bernardeschi zählen allesamt zum Stammpersonal der Squadra Azurra. Cutrone soll dabei neben seiner Hauptaufgabe als Torschütze auch als Prallbock für die beiden technisch versierten hängenden Spitzen fungieren. Chiesa nimmt dabei eine direktere Rolle in Richtung des gegnerischen Tors ein, Bernardeschi kann sich fallen lassen und die Rolle des Spielmachers einnehmen. "Auch wenn er jetzt etwas offensiver und als eine Art hängende Spitze agiert, Federico wird weiter unser Spielmacher sein", nahm Co-Trainer Montolivo Stellung. "Wir sind unglaublich zufrieden mit der aktuellen Entwicklung - die Erfolge der letzten Saison waren in diesem Ausmaß keinesfalls eingeplant", äußerte sich auch Sportdirekter Daniele Prade und fährt fort: "allerdings gilt es jetzt, daran anzuknüpfen und die Entwicklung foranzutreiben. Natürlich wissen wir, dass wir nicht der größte Verein sind. Allerdings haben wir es fest im Sinn, das aktuelle Team zusammenzuhalten. Schließlich sind wir auch besonders stolz darauf, einen so großen Teil der italienischen Nationalmannschaft zu stellen" Schlussendlich stelt sich die Frage, was mit dem aktuellen Kader für die kommende Saison möglich ist. "Wenn wir auch nur annähernd an die vergangene Saison anknüpfen können wäre das Gigantisch. Die erneute Qualifikation für die Champions League ist natürlich das Ziel, allerdings wissen wir auch um die Stärke unserer Konkurrenz. International wollen wir wieder auf uns aufmerksam machen und etwas Silberware wäre sicherlich nicht verkehrt", grinste Gallardo - ein Unterfangen, das sicherlich nicht einfach werden dürfte, erscheinen die nationalen Titel schließlich beinahe für Juventus reserviert.
Marcelo Gallardo entwickelt die Viola stets weiter
Florenz in der Champions League - Rückblick und Auslosung!
Florenz bekommt es mit Lyon, Barca und Donezk zu tun
In wenigen Stunden kommt es zur Auslosung der Champions League Gruppenphase - besonders in der Toskana wartet man bereits seit einiger Zeit auf diesen Moment, schließlich nimmt die Fiorentina erstmals seit 12 Jahren an der Königsklasse teil. Zuvor möchten wir allerdings einen kurzen Blick auf die Geschichte des Vorjahres-4. der Serie A im höchsten europäischen Wettbewerb werfen.
Die erste von bislang drei Teilnahmen gelang der Viola im Jahre 1999. Damals gelang es dem Team von Giovanni Trapattoni, mit Stars wie Gabriel Batistuta oder Rui Costa den dritten Platz in der Liga zu erreichen. So feierten die 'Gigliati' am 14. November 1999 ihr CL-Debüt, als man sich im Artemio Franchi torlos vom FC Arsenal trennte. Wenige Wochen folgt das vielleicht spektakulärste Europapokalspiel der Vereinshistorie: zu Hause gegen den FC Barcelona steht am Ende ein 3:3 auf der Anzeigetafel, gleichbedeutend mit dem Einzug in die zweite Gruppenphase. Nur zwei Wochen zuvor konnte ein Sieg in London errungen werden. Die zweite Runde beginnt schließlich mit einem Paukenschlag: Titelverteidiger Manchester United unterliegt der Trapattoni-Elf im Franchi, am Ende steht ein 2:0-Erfolg durch Batistuta und Abel Baldo. Es folgt ein Unentschieden gegen Bordeaux sowie ein 1:0-Erfolg gegen des hoch eingeschätzte Valencia durch einen Mijatovic-Elfmeter. Für den Einzug ins Viertelfinale soll es trotz des spektakulären Starts allerdings nicht reichen: nach Niederlagen gegen Valencia und Manchester United kassiert man gegen das bereits ausgeschiedene Bordeaux in letzter Sekunde den Ausgleich und fliegt somit mit zwei Punkten Rückstand auf die Spanier aus dem Wettbewerb. "Dass wir diese Ausgangssituation noch verspielt haben war einfach unglaublich bitter. Wir hatten eine tolle Mannschaft beisammen", blickt der damalige Star Enrique Chiesa - Vater des heutigen Superstars - zurück. Doch trotz der starken Auftritte sollte es beinahe ein Jahrzehnt dauern, bis die Champions League-Hymne wieder in der Toskana erklang. 2008 gelang es der Viola schließlich unter Trainer-Legende Cesare Prandelli, als Tabellenvierter die CL-Playoffs zu erreichen. In diesen zeigte sich Slavia Prag als dankbarer Gegner, das gefürchtete Sturmduo um Alberto Gilardino und Adrian Mutu sorgte für den Einzug in die Gruppenphase. In dieser bekam man es allerdings neben Steaua Bukarest mit dem FC Bayern sowie Olympique Lyon zu tun - am Ende standen lediglich sechs Punkte bei einem einzigen Sieg am letzten Spieltag gegen die Rumänen. "Wir hatten eine starke Truppe, für viele war die Champions League aber noch Neuland. Da zahlt man eben etwas Lehrgeld gegen so starke Teams", gesteht Alberto Gilardino, blickt aber direkt auf die folgende Saison, in welcher die Viola erneut an der Königsklasse teilnehmen konnte: "da haben wir dann direkt gezeigt, dass wir dazugelernt haben." Nach der Auftaktniederlage in Lyon spielt man eine sensationelle Gruppenphase, gewinnt die restlichen fünf Spiele und zieht mit den meisten Punkten aller Teams ins Achtelfinale ein. In Erinnerung bleibt dabei neben einem 4:3 in Debrecen der 2:1-Auswärtserfolg an der Anfield Road. Torschütze in der Nachspielzeit: Alberto Gilardino nach traumhafter Flanke von Juan Vargas. "Wenn man als Fiorentina-Fan aufwächst war die Mannschaft damals natürlich etwas ganz Besonderes. Vorne stürmen Gilardino, Mutu und Jovetic. Kapitän Montolivo zieht die Fäden, die Innenverteidigung bilden Gamberini und Kroldrup und im Tor steht mit Sebastien Frey ein absoluter Superstar", schwärmt Federico Chiesa von der damaligen Mannschaft, die es im Achtelfinale schließlich mit dem FC Bayern zu tun bekam und dort eine traurige Stunde der Vereinsgeschichte erleben sollte: nach zwei ausgeglichenen Spielen gegen den späteren Finalisten scheidet man aufgrund der Auswärtstorregel aus, am Ende entscheidet aus Sicht der Italiener das klare Abseitstor von Miroslav Klose. "Das war damals so unglaublich bitter. Wir waren nach dieser starken Gruppenphase auch gegen die Bayern definitiv nicht die schlechtere Mannschaft - so möchte man dann einfach nicht ausscheiden", kommentiert Montolivo, heute Co-Trainer, den letzten Champions League-Auftritt der Fiorentina.
Um 12 Uhr Ortszeit ist es in Nyon schließlich so weit, die Fiorentina geht trotz der starken letzten internationalen Saison lediglich als Mannschaft aus Topf Drei in die Auslosung. "Wir sind uns bewusst, dass wir sehr wahrscheinlich in eine Hammergruppe kommen. Aber genau das macht doch die Champions League aus, man möchte sich mit den besten Teams weltweit messen", so Sportdirekter Daniele Prade im Vorfeld der Auslosung. Nach und nach werden die Kugeln gezogen und am Ende soll sich die Prophezeiung Prades bewahrheiten: nach dem spanischen Meister aus Barcelona erwischt man aus dem zweiten Topf einen Bekannten aus vergangenen Saisons: Olympique Lyon! Der französische Vizemeister erreichte in den vergangenen drei Saisons jeweils das Achtelfinale der Königsklasse - der ehemalige Serienmeister verfügt damit im Gegensatz zu den Lilien über große Erfahrung im Wettbewerb der Champions. Aus dem vierten Lostopf stößt schließlich noch Donezk zur Gruppe hinzu. "Da hätte es uns deutlich leichter treffen können", meinte Prade im Anschluss an die Auslosung mit einem leichten Grinsen in die Kameras. "Aber wir freuen uns unglaublich auf diese Aufgaben, das werden fantastische Spiele. Und eines ist sicher: das Artemio Franchi wird in allen drei Spielen brennen"
Alberto Gilardino erzielte sieben CL-Tore in violett
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