Borussia Dortmund - Nach dem Finale in der Königsklasse will der Klub aus dem Pott wieder voll angreifen!Der BVB hat kräftig investiert, jetzt soll aber noch ein Neuer kommenMkhitaryan, Aubameyang und Papastathopolous - Die Neuen beim BVB haben wahrlich schwer auszusprechende Namen und reihen sich damit "perfekt" ein im Kader der Borussen. Błaszczykowski und Piszczek vollenden das Namenswirrwarr. Auf die Kommentatoren kommt also Einiges zu. Doch wer sind diese Spieler eigentlich, die den Verein knapp 50 Millionen Euro gekostet haben? Sokratis ist bekannt aus der Bundesliga. Bei Werder Bremen war er der unangefochtene Chef im Defensivbereich. Nicht wirklich verwunderlich also, dass es ihn nach jahrelanger Abstinenz aus dem europäischen Wettbewerb zu einem Top-Club zieht. Pierre-Emerick Aubameyang war in Frankreich nach dem Torschützenkönig Ibrahimovic der Zweite in der Liste. Auch bei den Vorlagen bewies der Mann aus Gabun ein gutes Auge. Dass er in einem 30 Meter Sprint selbst Rekordhalter Usain Bolt laut eigener Aussage schlägt, zeigt, dass er im Dortmunder Spiel sehr wirkungsvoll sein kann. Für den Armenier Henrikh Mkhitaryan wurde die mit Abstand höchste Summe gezahlt. Laut Jürgen Klopp hielt man ihn schon seit dem vergangenen Winter fest im Blick. Mit sage und schreibe 29 Toren wurde der offensive Mittelfeldakteur Torschützenkönig in der Ukraine. Jetzt soll er im Ruhrpott für Furore sorgen. Manch einer sagt bereits, dass dem BVB nichts besseres als Götzes Abgang passieren konnte, weil Mkhitaryan von seinen Anlagen her viel besser in das Dortmunder System passen würde. Ob dies tatsächlich so stimmt oder ob es nur böse Verwünschungen aufgebrachter Fans sind, sei dahin gestellt.
Jürgen Klopp mit seinen Neuen Aubameyang, Sokratis und Mkhitaryan
Exclusivinterview mit Dortmunds Manager Michael ZorcZorc über Ziele, mögliche Transfers und das angespannte Thema Lewandowski und Bayernkicker: Willkommen Herr Zorc. Sie haben mittlerweile drei Neue Spieler und sind voll auf die Vorbereitung konzentriert. Man hört aber, dass Sie sich möglicherweise auch um einen weiteren Spieler bemühen.
Zorc: Ja, das stimmt. Der Kader ist zwar schon extrem stark besetzt, aber auf der Back Up Position des Linksverteidigers haben wir nach dem Abgang von Chris Löwe Bedarf. Dieses Loch soll möglichst bald geschlossen werden.
kicker: Mit Oliver Sorg? Oder vielleicht doch jemandem, den man noch nicht wirklich auf dem Zettel hat?
Zorc: Zu Namen sage ich nichts. Nur so viel, Oliver ist ein interessanter Spieler. Aber natürlich haben wir uns auch schon nach anderen Optionen umgesehen - auch in anderen Ligen.
kicker: Der BVB stapelt gerne tief, was Ziele betrifft. Wie sieht es in dieser Saison aus? Greifen die Borussen dieses mal voll an?
Zorc: Ich würde es nicht Tiefstapelei nennen. Es nützt nichts, große Ansprachen zu machen, die man dann womöglich nicht einhalten kann. Dieses Privileg darf sich nur der FC Bayern erlauben und wir haben trotz zwei Meisterschaften, einem Pokaltriumph und dem Champions League Finale noch nicht diesen Status erreicht. Aber natürlich wollen wir in der Liga in diesem Jahr besser abschneiden, als letzte Saison. Einen Abstand von über 20 Punkten auf die Bayern wollen und werden wir vermeiden. Unser veranschlagtes Ziel ist der dritte Platz. Optimistisch betrachtet wäre der zweite natürlich sehr, sehr schön. Und sollten die Bayern unter Guardiola schwächeln, wollen wir da sein.
kicker: Guardiola ist ein gutes Stichwort. Der vermeintlich beste Trainer der Welt ist beim neuen besten Verein der Welt gelandet. Ihre Meinung dazu?
Zorc: Ich denke, dass die Bayern da immer die besten Karten hatten. Wie Barcelona sind die Bayern ein Traditionsverein und auch die finanziellen Möglichkeiten sind ähnlich. Dazu standen die Bayern in den letzten Jahren sehr oft im Finale der Champions League und haben sie jetzt sogar gewonnen. Guardiola wird meiner Meinung nach der gesamten Liga gut tun. Das sieht man an den Leuten, die mittlerweile hier her wechseln, an einem deutschen Finale in der Königsklasse und an dem weltweiten Interesse an der Bundesliga. Noch ist - aus rein finanzieller Sicht - die Englische Liga die beste. Sportlich hat die Bundesliga sie aber meiner Meinung nach überholt. Und das ohne Großinvestoren.
kicker: Die Bayern und Lewandowskis Wechselwunsch waren große Themen in den letzten Wochen und Monaten. Kürzlich hat Hans Joachim Watzke den Transfer öffentlich verweigert, was dem Stürmer nicht wirklich gepasst hat. Wie sieht es momentan aus?
Zorc: Robert haut sich voll rein - und das obwohl er sich mittlerweile wieder öffentlich gemeldet hat und sich betrogen fühlt. Aber das wird vor allem von den Medien aufgebauscht. Innerhalb der Mannschaft ist es ruhiger und ich würde sagen, wir schauen uns jetzt erstmal die Saison an. Guardiola scheint ja auch nicht unbedingt der Typ zu sein, der auf Mittelstürmer steht. Einem Ibrahimovic zeigen nicht viele Trainer die Tür. Wer weiß, was da noch passiert? Ich weiß es zumindest nicht aber beobachte es gespannt.
kicker: Wie sieht es denn mit der Champions League aus? Dort erwartet Sie wieder eine sehr starke Gruppe.
Zorc: Arsenal, Neapel und Marseille - große Namen. Letztes Jahr waren wir in der Gruppe der Meister, dieses Jahr gibt es sie nicht mehr. Leichter ist die Gruppe aber nicht, eher sehe ich alle auf Augenhöhe. Da eine Prognose aufzustellen, ist waghalsig. Jeder kann erster werden, aber genauso kann jeder letzter werden. Festlegen möchte ich mich jetzt noch nicht.
Michael Zorc hält für den BVB auch weiterhin die Augen offen